Jawohl! Auf diese CD habe ich mich zugegebenermaßen sehr gefreut bzw. war sehr gespannt drauf. Die im Underground recht bekannten und angesehenen Paradesickos von DECOMPOSED CRANIUM laden zur Teeparty und ich bin mittendrin. Wer die Jungs schon mal live erleben durfte, weiß, dass die Kärntner Burschen einiges am Kasten haben. Nur, ist man auch fähig diese Energie auf Scheibe zu bannen?

Nach einem kurzen Intro geht das Geholze „Caged In Chaos“ auch schon los. Sofort realisiert der geneigte Zuhörer, womit er es zu tun hat und die nächsten Minuten haben wird. Ein bunter Bastard aus Grind, Thrash, Death und Punk. Sehr chaotisch das Ganze, unkontrolliert, brutal, aber – und hier das erste wirkliche Urteil – außerordentlich gut! Anleihen zur transatlantischen Kollegschaft wie DYING FETUS sind deutlich vorhanden. Da fiebst die Gitarre und keift der Sänger im Akkord, Highspeed-Passagen wechseln sich abrupt mit Hardcore-lastigen Grooveknallern ab, manchmal passabel, häufig gut, zeitweise brillant. Musste ich mich doch selber ertappen, wie ich die CD des Öfteren immer wieder freiwillig in meinen CD-Player legte, um mir noch mal das eine Riff vom gestrigen aus redaktionellen Gründen getätigten Durchlauf anzuhören.

Tja, das Rad haben DC mit Sicherheit nicht neu erfunden, aber wer tut das schon heutzutage? Hier liegt mir eine CD mit echter Klasse vor. Die teilweise vorkommenden Ungenauigkeiten in der Führung der Instrumente stören überhaupt nicht, sondern fügen sich vielmehr optimal in das chaotische Bild ein. Beim Sound allerdings gibt’s Tadel. Ich hab’ selten solch eine vermasselte Snare-Drum gehört. Das lehrt uns wieder einmal, dass man es mit dem Triggern sehr leicht übertreiben kann und dass die digitale Variante nicht immer die bessere sein muss. Der Rest ist für Underground-Verhältnisse zufrieden stellend und konkurrenzfähig.

Den Schluss widme ich Sänger Polsi, der mich zu 100 Prozent überzeugen konnte. Selten hat mich eine Stimme derartig angesprochen, Top-Arbeit, Kompliment!