MOB RULES - Among The Gods
Label: Spv
„The Mob Rules“, so lautet bekanntermaßen auch der Titel eines allgemein geläufigen BLACK SABBATH-Gassenhauers aus der Dio-Ära Anfang der 80er. Dass sich die gleichnamige Band ausschließlich aus erklärten BLACK SABBATH-Liebhabern zusammensetzt, kann ich zwar nicht bestätigen, aber dass die Herren auf Schmermetall der unverfälschten Spielart schwören, ist mehr als offensichtlich.

„Among The Gods“ stellt bereits das vierte Studiolabum dieser Bremer Formation dar, die heuer auch ihr zehnjähriges Bandjubiläum zelebrieren darf und schon seit den Anfangstagen zeichnet sich übrigens bei den Norddeutschen ein gewisser Mathias Mineur für die Gitarrenarbeit verantwortlich, der vielen wohl hauptsächlich durch seine Tätigkeit als Redakteur beim Metal Hammer ein Begriff sein sollte. Eines steht schon von vornherein fest: Auch MOB RULES haben den klassischen Power Metal-Sound nicht revolutioniert, denn in dieser Form noch nie da gewesene Experimente sowie weltbewegende Neukreationen wird man auf „Among The Gods“ vergeblich suchen. Man besinnt sich vielmehr seiner musikalischen Herkunft und bleibt dieser mit aller Konsequenz treu. Und: Schon der Opener „Black Rain“ erweist sich als gnadenloser Ohrwurm, der vor allem bedingt durch den überaus eingängigen Refrains auf eine Vorliebe der handelnden Akteure für bombastischen Hardrock, wie er in den 80er sehr angesagt war, schließen läßt. Eher flott-hymnische Tracks wie „Hydrophobia“ bzw. „Meet You In Heaven“ tendieren allerdings viel eher in die stilistische Nische, die ansonsten von Bands wie STRATORVARIUS oder HELLOWEEN bevorzugt belegt werden. Auch Einflüsse aus dem Bereich der Klassik halten auf „Among The Gods“ Einzug, und treten beispielweise bei „The Mircale Dancer“ zu Tage, das des Weiteren auch mit einem besonders pompösen Chorus sowie wunderschöner Soli veredelt wurde. Beim Titelstück drängen sich hingegen der Ausrichtung der Keyboardanteile wegen sowie der allgemeinen Gestaltung Vergleiche zu so manchem SAVATAGE-Klassikern geradezu auf. MOB RULES verstehen ihr Handwerk, daran besteht kein Zweifel, denn auch die herzerfrischend-traurige Ballade „New World Symphony“ begeistert trotz jeder Menge Pathos, und vermag ebenfalls durch gelungene Einflechtung klassischer Elemente und nicht zuletzt eines majestätischen Refrains sowie gelungene Melodiebögen zu beeindrucken. Beim letzten Song des Albums, der den Titel „Arabia“ trägt, wagt die Band dann doch ein Experiment, indem hochwertiger Melodic Metal mit Klängen aus Nahost vermengt wird, und das Resultat entpuppt sich als hochdramatisch und absolut gelungen. MOB RULES haben definitiv ein beachtliches Stück Musik zurecht gezimmert, das für Power- wie Melodic Metal-Fans gleichermaßen von Interesse sein sollte. Auch erklärte QUEEN-Fans könnten prinzipiell auf ihre Kosten kommen, da MOB RULES ihre Inspirationen hörbar nicht nur bei oben genannten und ähnlich gearteten Band bezogen, sondern wohl auch bei Größen wie QUEEN und Co., ohne freilich deren Klasse zu erreichen. Diverse Arrangement sowie Chorpassagen lassen jedenfalls den Verdacht aufkeimen, dass so manches Werk der legendären Briten schon im CD-Player der hauptverantwortlichen Songwriter heftigst rotierte.

www.mobrules.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Black Rain
2. Hydrophobia
3. Invitation Time
4. The Miracle Dancer
5. Among The Gods
6. New World Symphony
7. Ship Of Fools
8. Seven Seas
9. Meet You In Heaven
10. Arabia
Gesamtspielzeit: 49:45

Hutti
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Beitrag vom 27.05.2004
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