U.F.O. - You Are Here
Label: SPV
U.F.O. are back! Es gibt sie doch noch, die echten Rocker. Die, die noch mittels Erfahrungswerten über die 70er reden können und nicht wie unsereins darüber mutmaßen, wie toll doch alles gewesen sein muss. Ja, lebende Fossilien, die Krokodile des Rock quasi.

Im Vorfeld sah man sich mit dem Ausstieg Michael Schenkers (u.a. bei den SCORPIONS tätig gewesen) konfrontiert, grandioser Ersatz wurde mit Vinnie Moore gefunden, und für die Schießbude konnte man sogar Jason Bonham (Sohn des legendären und leider viel zu früh verstorbenen LED ZEPPELIN-Drummers John) verpflichten.

Ja, U.F.O. sind schon lange dabei, wissen, was wann wo und vor allem wie zu machen ist, damit es nach ordentlichem Rock klingt, und präsentieren sich auf dem neuen Album „You Are Here“ dementsprechend routiniert – zu routiniert meiner Meinung nach. Angefangen beim Sound, der in Ermangelung einer auch nur ansatzweisen eigenen Note viel zu steril und „sauber“ vom Stapel geht. Weiter geht es bei den Songs. Natürlich bietet man seinen Fans das, was möglichst allen in Summe gefällt. Die Mischung aus klassisch rockigen samt Heimorgel performten, balladesken und schließlich etwas härteren, teilweise schon fast in die progressive Schiene abdriftenden Songs ist sehr ausgewogen. Wobei genau die Pflicht das Schwache auf diese Platte darstellt. Da fehlt ganz einfach der Spirit, die Seele, zu liebloses Material wird einem teilweise vor den Latz geknallt. Natürlich gibt es aber auch wahrliche Lichtblicke wie zum Beispiel „Sympathy“, wo man wirklich Lust bekommt, sich im Leder-Outlet ein paar schnieke Bekleidungsstücke zuzulegen und auf Papas Motorrad loszudüsen. In dieselbe Kerbe schlägt auch die stimmliche Performance. Der Ausdruck Durchschnitt im Überdurchschnitt trifft es wohl am besten, obwohl mir das Timbre im Grunde sehr gut gefällt – erinnert mich auch immer wieder an Chris Norman.

Summa summarum ist „You Are Here“ ganz nett und fein, wird aber mit Sicherheit auch so manchen Fan enttäuschen. Guter Rock ist eben nicht gut genug. Tempora mutantur …

www.ufo-music.info


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Daylight Goes To Town
2. Black Cold Coffee
3. The Wild One
4. Give It Up
5. Call Me
6. Slipping Away
7. The Spark That Is Us
8. Sympathy
9. Mr. Freeze
10. Jelloman
11. Baby Blue
12. Swallow
Gesamtspielzeit: 53:00

Hansi
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Beitrag vom 14.05.2004
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