Bei “Staring At The Sun” handelt es sich um ein Instrumentalalbum, welches zwar von Neil Zazas Gitarrenspiel dominiert wird, sich aber nicht auf Gitarrengefrickel beschränkt. Für Schlagzeug, Bass und Keyboards konnte Zaza Studiomusiker mit ziemlich gutem Ruf gewinnen, als Beispiel möchte ich den vom letzten MICHAEL SCHENKER GROUP- Lineup bekannten Stu Hamm nennen, der dann mit „Rain“ auch gleich eine Eigenkomposition beisteuern durfte.

Den kommerziellen Erfolg dürfte das Fehlen eines Sängers wohl ziemlich beschränken, mir fehlt der Gesang eigentlich nur beim PRINCE Cover „Purple Rain“, das ohne den Gesang des Prinzen aus Minneapolis irgendwie seine erotisch aufgeheizte Atmosphäre von heißen Sommernächten mit dürftig bekleideten weiblichen Schönheiten verliert.

Vom Label werden als Vergleich Musiker wie Joe Satriani oder Steve Vai genannt, was nachvollziehbar ist. Ob Herr Zaza jetzt besser, gleich gut oder schlechter als die genannten Herren ist, kann wahrscheinlich nur ein echter Gitarrenexperte objektiv beurteilen, bei uns Normalsterblichen wird diese Frage wohl nur vom persönlichen Geschmack jedes einzelnen beantwortet werden, für mich persönlich ist ja Paul Gilbert das Nonplusultra, wenn es um Gitarristen geht.

Abschließend ist zu sagen, dass Neil Zaza ein sehr gutes Instrumentalalbum gelungen ist, das keine Langeweile aufkommen lässt und für Freunde virtuoser Gitarrensounds sicher unverzichtbar ist. Besonders gut gefällt mir, dass Zaza niemals zu technisch wird, sondern auch sehr viel Wert auf das Gefühl in seinem Spiel legt, ganz in der Tradition von Feeling- Gitarristen wie Gary Moore.