MESSENGER - Feel The Fire
Label: Eigenproduktion
Als sich MESSENGER formierten, besuchte so manche/r EARSHOT-Leser/in dem Vernehmen wohl noch die Volksschule, denn diese Band aus dem Saarland begeht heuer ihr bereits 14. Bestandsjubiläum. In diesem langen Zeitraum war man freilich nicht untätig, und veröffentlicht einige Full-Lenght-Alben, absolvierte etliche Gigs und kann stolz vermelden, dass so mancher Songs für Werbetrailer bzw. Kinofilme Verwendung fand. Leider drangen diese Achtungserfolge scheinbar nicht zu den Labelverantwortlichen durch, denn auch „Feel The Fire“ musste in Eigenregie aufgenommen werden und die Band wickelt die Bereiche Vertrieb und Promotion noch immer eigenhändig ab. Soll heißen: MESSENGER strecken ihre Fühler noch immer nach Plattenfirmen aus, welche die Band unter ihre Fittiche nehmen will und deren Produkte entsprechend professionell bewerben und vertreiben kann. Leider wirkt sich das Manko keine Plattenfirma im Rücken zu haben, welche die Produktion finanziert, etwas auf den Sound aus der leider nicht gerade so fett ausfällt wie es heutzutage üblich erscheint. Aber: Wenn man in Betracht zieht, dass MESSENGER eben über ein nicht so riesengroßes Bandbudget verfügen dürften, sollte die nicht so weltbewegende Soundqualität nicht zwingend im Mittelpunkt der Kritik stehen. Während viele Bands dazu neigen sich kreativ zu betätigen und eigens Begriffe erfinden um ihren Sound möglichst treffend zu umschreiben, geben sich MESSENGER betont bodenständig und verzichten darauf um den großen Brei herumzureden und titulieren ihre Musik schlicht und ergreifend als „Heavy Metal“. Dem ist wahrlich nichts hinzuzufügen, außer eventuell, dass sich die Deutschen bewusst der gängigen Klischees bedienen (Artwork, Texte usw.) und bewußt jeglichen in den letzten Jahren entstandene Modeerscheinungen in der Metalszene die kalte Schulter zeigen. „Teutonischer Heavy Metal in seiner ursprünglichen Art“, so (oder ähnlich) könnte eine passende Zuordnung lauten. Sägende Riffs, äußerst genretypische Gesangsarbeit, gelungene Solis sowie für diese Spielart absolut typische Songstrukturen bilden das Fundament, das MESSENGER für den Aufbau ihrer Songs verwenden. Im Wesentlichen bietet „Feel The Fire“ Altbewährtes neu aufgewärmt, ohne mit großartigen Überraschungsmomenten oder weltbewegenden Novitäten oder auch Elementen, welche die Musik der Band eigenständig erscheinen ließen, aufzutrumpfen, aber durchwegs niveauvoll und gekonnt in Szene gesetzt. Mit „Frozen“ versuchte man sich gar an einer Ballade und das dabei erreichte Endergebnis kann getrost als geglückt betrachtet werden. Resümierend kann auf ein Release verwiesen werden, das Freunden klischeebeladenes True Metals durchaus anchecken sollten, aber mich persönlich nicht wirklich vom Hocker haut, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

www.messengerband.de


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Feel The Fire
2. Last Days
3. Frozen
4. Pharaoh
5. Broken Mirror
Gesamtspielzeit: 22:13

Hutti
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Beitrag vom 02.05.2004
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