Absolut existenzberechtigtes Side-Project aus SATARIEL- und UNMOORED-Musikern, gegründet 2003 – im Jahr der zweiwöchigen, ersten Studiosession, welcher „Yersinia Pestis“ entsprang. Was auf Grund dieser Umstände beinah zwangsweise dem schnellen, schäbigen Cash-In verdächtig ist, entpuppt sich bereits nach dem ersten Durchlauf als Markstein extremen Metals; eine präzisere Bezeichnung würde TORCHBEARER nicht gerecht werden, da das Quintett eine perfekt austarierte Melange aus Thrash, Death und Black Metal in enorm abwechslungsreiche Kompositionen fusioniert hat, bei der sogar die jeweiligen Subgenre besagter Stile berücksichtigt werden. „Assail The Creation“ weist noch den größten Thrash-Anteil auf, der mit zunehmender Dauer immer rudimentärer wird, wobei die grandiosen Drums sowohl klanglich, als auch qualitativ denen von Matte (DEFLESHED) recht nahe kommen. Noch bemerkenswerter ist das Arsenal an Killer-Riffs und –Soli, die in jedem Song dutzendweise die Rübe in den Schleudergang schicken. Speziell die Gitarrensoli bieten 1A-Ware aus Göteborg, was den rasanten Gesamtsound, trotz viel Melodie, nicht nennenswert viel in seiner beeindruckenden Aggressivität mildert. Passend dazu intoniert der SATARIEL-Shouter sauber bestes Black Metal-Gewürge mit einer gewissen Variabilität und in eindeutig adressierten, hasserfüllten Texten. Vereinzelt lässt man sehr breaklastigem Death Metal die Überhand gewinnen, so bei „Far Advanced Closure“, einer der wenigen Songs, die sich halbwegs offen zum jeweiligen Vorbild (in diesem Fall MORBID ANGEL) bekennen. Ansonsten ist es TORCHBEARER hörbar gelungen, nicht wie ein Bastard zu klingen, sondern eigenen Charakter zu entwickeln, der schon mal Keyboards beinhalten darf, wie beim eher traditionellen „Bearer Of The Torch“, wenn auch sehr dezent im Hintergrund versteckt. Angesichts der technischen Fähigkeiten aller Beteiligten dürften die Schweden besonders live extrem tödlich sein, überhaupt wäre ein UNMOORD/SATARIEL/TORCHBEARER–Tour-Package außerordentlich wünschenswert.