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SARUMAN - Ride On The Darkside
Label: Black Attakk |
Aus den Überresten der Münchner Death Metal Band INTERNAL DECAY entstand Ende des Jahres 1999 die Formation SARUMAN. Einigen wird dieser Name aus der „Herr der Ringe“ Trilogie ein Begriff sein. SARUMAN nennt sich nämlich der weiße böse Zauberer, welcher die Macht des Ringes erlangen will, und sich im Laufe der Geschichte Sauron anschließt. Soviel zur Herkunft des Bandnamens. Das Line-Up besteht aus Mosh (Gesang), Paul (Bass), Beni (Drums), Jo (Gitarre), Tanja (Piano) und dem - seines Zeichens Fidelkünstler und katholischer Religionslehrers (!!) - Bernhard (Cello, E – Violine). Mit „Ride On The Darkside“ stellen uns die Deutschen ihr Debütalbum via Black Attakk Records vor.
Stilistisch gesehen bewegt man sich zwischen Black und Death Metal Klängen, welche vor allem durch die Cello-Melodien sehr viel an Eigenständigkeit gewinnen. Obwohl der Bandname aus Tolkiens Ringe-Trilogie stammt, hat man textlich nichts mit der Story zu tun. Doch widmen wir uns nun der musikalischen Komponente von „Ride On The Darkside“, welche mit dem ruhigen, von Klavier- und Geigenklängen gekennzeichneten Intro „The Dragonslayer“ beginnt. Doch schon der zweite Track „New Demon Spawn“ zeigt eindrucksvoll, in welche metallischen Gefilde SARUMAN abtauchen. Hier werden zweistimmige Gesangspassagen (kreischend und tief) mit schnellen Todesmetall-Gitarrenriffs und schleppenden Celloklängen gepaart. Die nächste Nummer, „Take The Razorblade“, beginnt mit einem Riff, welches von Gitarre und Cello mit hohem Tempo vorgetragen wird. Doch es folgt ein Tempowechsel, welcher dem Song einen Gothic-Einschlag verleiht und sich zu einer wunderschönen, traurigen Suizidhymne entpuppt. Die ständigen Geschwindigkeits- sowie Rhythmuswechsel sind ein markantes Trademark der Band. Bei eben genanntem Song gibt es zwischenzeitlich auch einen akustischen Gitarrenpart mit einer sehr markanten, tiefen Stimme, welche den Gothic-Touch noch einmal unterstreicht. Mit „The Queen Of The Damned“ tischen uns SARUMAN den ersten Vollblut-Black Metal-Song auf, welcher vor allem durch seine schnelle und präzise Schlagzeugarbeit glänzt. Hier wird das Cello nur sehr sparsam eingesetzt und bleibt hauptsächlich im Hintergrund. „Endless Winter“ hingegen beginnt mit einem Streicherintro und bringt das Instrument wieder in die Rolle des Melodie- und Harmonieträger Nummer eins. Stilistische Vergleiche mit den britischen Trauerweiden MY DYING BRIDE kann man ohne schlechten Gewissen gelten lassen. Natürlich lassen sich aufgrund des Einsatzes von Streichinstrumenten auch Vergleiche zu APOKALYPTICA ziehen. Doch SARUMAN klingen härter, kränker und vor allem kann man ihnen ein hohes Maß an Eigenständigkeit zuschreiben. Der Titeltrack „Ride On The Darkside“ ist ein wunderschöner Death/Black Metal Song, versehen mit einem Chorus, welcher durch seinen großen Wiedererkennungswert auffällt. Seltsam erscheint mir lediglich die Tatsache, dass man hier eine Textzeile aus CRADLE OF FILTHS Meisterstück „The Black Goddes Rises“ (aus ihrem Debüt „The Principle Of Evil Made Flesh“) eins zu eins übernommen hat. Den Schlusspunkt setzt man mit einer DIMMU BORGIR Coverversion von „The Night Masquerade“. Diese kann man getrost als gelungen bezeichnen, da SARUMAN diesem Song ihre einzigartige Marke aufsetzen und ihn in ein wunderschönes musikalisches Kostüm kleiden.
Im Großen und Ganzen ist „Ride On The Darkside“ ein gelungenes, eigenständiges Stück Schwermetall geworden. Die Produktion ist leider nur mittelmäßig, da sie sich etwas stumpf anhört. Einziges Minus ist die viel zu kurze Spielzeit von nur 33 Minuten. Aber ansonsten muss man sich den Namen SARUMAN merken, denn wir werden in Zukunft sicher noch einige gute Scheiben von ihnen präsentiert bekommen. Da bin ich mir ganz sicher…
www.saruman666.com
Beitrag vom 11.04.2004 Zurück
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