„Thick“, eines der Meisterwerke der Fusion-Koryphäen TRIBAL TECH, hat doch ein verdammt ähnliches Cover wie „Forcilized“, der aktuelle Output des deutschen Quintetts FORCES@WORK...
So mein erster Gedanke als ich dieses Album in Händen hielt. Und mein erster Gedanke, als ich der CD einen Durchlauf gönnte, war, dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass die Band etwas von TRIBAL TECH im CD-Regal stehen hat. Und etwas von MEKONG DELTA, ATHEIST, ANACRUSIS und natürlich auch DREAM THEATER. Der Leser wird schon verstanden haben: Das progressive Element beziehungsweise der Frickelfaktor verbindet jazzbeeinflussten Funkrockfusion mit Death Metal à la ATHEIST und irgendwo dazwischen stehen unsere fünf Helden aus Düsseldorf.

Einen virtuosen Crossover, der vielschichtiger und dabei aber doch auch homogener nicht sein könnte, bekommt man mit den fünf auf „Forcilized“ vertretenen Stücken. Musik zum Reinhören und Tricks und Kniffe Entdecken. Spieltechnisch, harmonisch und rhythmisch.
Neben den hervorragenden Instrumentalisten braucht sich auch Sänger Andreas Lohse nicht zu verstecken, ist sein abwechslungsreiches, von klarstem melodischen Gesang bis in derbste Metalgefilde reichendes Organ doch ein wesentlicher Bestandteil der sich nie in sinnlose Selbstgefälligkeiten verlierenden Musik der FORCES@WORK. Dieses Merkmal – also dass immer ein roter Faden erkennbar bleibt – und die abwechslungsreiche Gesangsdarbietung lassen die Band neben allen vorher genannten am ehesten bei ANACRUSIS stehen. Aber seht das bitte als Richtungsweiser und nicht als „die klingen genauso wie“-Vergleich. FORCES@WORK gehen die Sache nur so ähnlich an wie die leider vor langer Zeit von uns gegangenen Ami-Progressivler. Dass die wesentlich jüngere deutsche Band auch Einflüsse zu den ihren zählt, die nicht unbedingt durch Virtuosität auffallen, sei hier auch noch erwähnt: Hie und da hört man sehr neumodisch tönende Rock- und Metalideen durch, so etwa beim Schlusstrack „Husk Of The Withered Moth“.

Hört euch „Forcilized“ einfach an… wer mit den oben genannten Bands was anfangen kann und zudem nicht prinzipiell meint, man könne aus musikalischen Entwicklungen der letzten zehn Jahre nichts machen, wird das hier mögen.