|
EMANCER - Invisible
Label: Golden Lake Productions |
Im Jahr 1996 fingen drei junge Musiker aus dem Westen Norwegens an, unter dem Namen UTUMNO experimentellen Black Metal zu spielen. Dies wurde auf den mit jeweils vier Songs bepackten Demos „Morkets Rike“ (1997) und „Syn Av Ei Ukjend Tid“ (1998) eindrucksvoll festgehalten. Pünktlich zum Millennium nahm die mittlerweile auf zwei Mann geschrumpfte Band einen Namenswechsel vor. EMANCER, so der Name des Projektes, veröffentlichten zwei reguläre Alben: „Utopian Illusions“ (2001 Extremist Records) und „The Human Experiment“ (2002 Black Owl Records). Nun stehen sie mit ihrem dritten Werk „Invisible“ in den Startlöchern, welches dieses Mal über das schottische Label Golden Lake Productions auf die Menschheit losgelassen wird.
Heute besteht EMANCER aus Multi–Instrumentalist Mithrin (Gitarre, Bass, Electronics und gesprochene Vocals) und Gorbag (Gesang). Gespielt wird kalter aggressiver Black Metal, welcher vor allem durch progressiv–experimentelle Parts gekennzeichnet ist. Es ist eine Mixtur aus purem Hass und der richtigen Dosis Atmosphäre und astralen Passagen. Schon der Opener „Emancipation“ zeigt, in welche Richtung die Norweger gehen. Hier wird sehr abwechslungsreich und nach Herzenslust experimenteller Black Metal zelebriert. Der Titeltrack „Invisible“ steht stellvertretend für die Musik des Silberlings. Typische High-Speed-Attacken werden hin und wieder durch ruhige, vom Keyboard getragene Passagen unterbrochen. Man merkt kaum, dass die Band einen Drumcomputer verwendet. Denn der Sound hört sich wirklich sehr authentisch an. Die cleanen Vocals wurden von einem Gastmusiker namens Helstein eingesungen. „On Borrowed Time“ ist von der Geschwindigkeit her eher mittelmäßig ausgefallen und enthält mehrere experimentelle und astrale Synthi–Parts. Dafür hauen uns EMANCER mit „Smashed Mirror World“ ein durchgehend rasend schnelles Black Metal-Opus um die Ohren, welches unsere Nackenmuskel sehr beansprucht. Auch die Produktion ist sehr gut gelungen und man braucht sich nicht vor anderen norwegischen Szenegrößen zu verstecken. Am ehesten kann man die Musik von EMANCER mit SATYRICON vergleichen, wobei Erstere um einen Tick experimentierfreudiger agieren. Dennoch fehlt „Invisible“ das gewisse Etwas. Man findet zu den sieben Songs nur schwer Zugang, da diese sehr komplex strukturiert sind und der Wiedererkennungswert der Stücke auch beim x-ten Durchlauf nicht sehr groß ist.
Fazit ist, dass EMANCER mit „Invisible“ eine recht gute Mixtur aus kalten eisigen Black Metal-Klängen und experimentellen Anteilen gelungen ist. Doch für den richtig großen Wurf muss doch noch ein wenig Arbeit investiert werden. Wer ein Fan dieses Genres ist, sollte sich die CD unbedingt einmal anhören.
www.emanceronline.com
Beitrag vom 04.04.2004 Zurück
|
|