Bei WITHIN TEMPTATION scheiden sich die Geister: Während viele Metalfans das poppige Gedudel der Niederländer - vor allem wegen dem Gesang - nicht ausstehen können, wurden Songs wie "Ice Queen" oder "Mother Earth" auf den Musiksendern auf- und abgespielt. Nun folgt mit der Coverversion "Running up that hill" von Kate Bush der nächste Streich. Geschmäcker sind verschieden und zu WITHIN TEMPTATION steht man, wie man will. Ich von meiner Seite kann beide Seiten verstehen. Zum einen war ich von der Band auf dem Metalfest in Wien wirklich angetan und mir gefällt ihre Keyboardarbeit (die Sängerin ist zudem sehr sympathisch), aber als negative Kritik ist zu sagen, dass das Organ von Sharon nicht gerade zu den besten zählt und manche Stellen schräg klingen oder gar nerven. Weiters ist die Aufregung um WITHIN TEMPTATION nicht nachvollziehbar, viele Fans, die normal keinen Metal hören, sind begeistert und sind im Glauben, diese Art von Musik sei komplett neu. Dass es sich bei der Band nur um einen weiteren Gothic Metalact handelt und Kollegen wie THEATRE OF TRAGEDY (die ersten beiden CDs), TRISTANIA oder SIRENIA ihr Werk besser verstehen, wissen sie wohl nicht. Die Musik von WITHIN TEMPTATION weiß zu gefallen, vor allem wegen der oft hymnischen Keyboardparts, aber die Sängerin kann mit anderen Gothic Metal-Frontfrauen nicht wirklich mithalten und der Hype um Gruppe ist einfach nicht verständlich. Dass sie nun so bekannt ist, liegt wahrscheinlich an dem fehlenden Grunzer, den normalerweise viele Gothic Metalbands verwenden. Würde nun das Tier von THE SINS OF THY BELOVED hinterm Mikro stehen, würden ihre Videos wohl kaum auf VIVA und MTV dauernd zu sehen sein und die CDs sogar auf RTL2 beworben werden.

Die Single, die ich nun in meinen Händen halte, ist ebenso wie mein bisheriges Review gespalten. Der Song ist ganz gut, nur fragt man sich über den Sinn von solchen Veröffentichungen. Zwei Mal der selbe Song - der zweite Track ist zwar live, aber bis auf paar Sekunden Geklatsche am Ende unterscheidet er sich nicht vom ersten. Und 8 Minuten Gesamtspielzeit sind einfach zu wenig. Mittlerweile gibt es auch eine Maxi mit drei Bonussongs, die aber auch alle schon auf anderen Alben vertreten waren. So würde ich diese CD nur denjenigen Fans empfehlen, die sagen "wow, das ist gut, das ist neu, eine Sängerin" und ihnen gleichzeitig raten, mal Bands wie THEATRE OF TRAGEDY, TRISTANIA, THE SINS OF THEY BELOVED, THE GATHERING oder SIRENIA anzuchecken. Das Review ist nicht gerade positiv ausgefallen, Songs wie "Ice Queen", "Mother Earth" oder "Deceiver of Fools" gefallen mir sehr gut, aber zum einen macht diese Single wenig Sinn und zum anderen ist die Stimme von Sängerin Sharon zu wenig ausgereift und der ganze Hype unverständlich, was damit enden wird, dass die Band wie NIGHTWISH hin verkommerzialisiert wird und sich alle nachfolgenden Songs nur mehr ähneln werden.