HATE - Awakening Of The Liar
Label: Listenable Records
Wer sich in den letzten Jahren für extremen Metal interessiert hat und diese Szene auch genau beobachtete, kommt vor allem an einem Land nicht vorbei: Polen. Denn in diesem kleinen Fleck Erde im Osten Europas sprießen schon seit einiger Zeit hochbegabte Bands wie Pilze aus dem Boden. Neben den altbekannten VADER, BEHEMOTH, GORGOROTH bzw. den jungen DECAPITATED beschert uns eine Band namens HATE mit ihrem mittlerweile dritten Output „Awakening Of The Liar“ eine grandiose Überraschung. Doch eines nach dem anderen...

HATE wurde im Jahre 1990 von Vocalist und Gitarrero Adam „The First Sinner“ gegründet. Zwei Jahre später wurde das erste Demo „Abhorrence“, 1994 der Nachfolger „Evil Art“ eingeprügelt. Zum damaligen Zeitpunkt beschrieb man die Musik als extremen Death Metal, inspiriert vom amerikanischen Style. Die Reaktionen auf die ersten Aufnahmen waren sehr positiv und HATE genossen im Underground absoluten Kultstatus. In den darauffolgenden Jahren vollzogen die Polen einige Änderungen im Line up. Schließlich bekam die Band 1996 einen Plattendeal bei einem kleinen Label namens Novum Vox Mortis. So kam es zur Veröffentlichung der ersten zwei regulären Alben „Daemon Qui Fecit Terram“ (1996) und „Lord Is Avenger“ (1997). Dank dem SLAYER Coversong „Postmortem“, welcher auf einer Tribute Combilation an die Thrash Götter erschien, wurde man auch in den Staaten auf HATE aufmerksam. Dies brachte ihnen einen Plattenvertrag bei einem außereuropäischen Label und so kam es, dass die Polen auch in den USA CDs veröffentlichten und auf einen recht guten Bekanntheitsgrad stolz sein können. 2002 stießen Kaos (Git.) und Hellrizer (Drums) zur Band, ehe man mit Cyprian am Bass die bis dato aktuelle Bandbesetzung im Kasten hatte. Doch widmen wir uns nun der Gegenwart, welche in Form des neuen HATE Albums „Awakening Of The Liar“ seit Tagen rund um die Uhr in meinem CD Player rotiert. Und das nicht ohne Grund. Denn die vier Mannen verstehen es sehr gut das für den Death Metal typische Gitarrenriffing, Doublebass Attacken sowie wuchtige Bassläufe zu kombinieren. Mastermind Adam hat hier wirklich großartiges geleistet, hält man sich vor Augen, dass er die Vocals selbst schreibt sowie singt, als auch seine Gitarre sehr präzise bedient. Schon der Opener „Flagellation“ kommt mit einem derart hohen Tempo aus den Boxen gedonnert, dass man sich fragen muss, warum sich HATE noch immer im Underground aufhalten, anstatt an der Speerspitze die Death Metal Szene aufmischen. Auch der Gesang bei eben erwähnten Lied ist sehr originell, da er an einigen Passagen ein wenig melodisch klingt. Mit „Anti-God Extremity“ bekommt man mit Titel Nummer zwei abermals einen erstklassigen Death Metal Song aufgetischt. Vor allem die stakkato-mäßigen, an ein Maschinengewehr erinnernden Gitarrenparts hauen einen glatt vom Stuhl. Faszinierend ist auch Hellrizers Drumsound, welcher tempomäßig und an Versiertheit kaum zu übertreffen ist. Bei „Immolate The Pope“ liefern sich Gitarre und Schlagzeug einige Male ein kleines Gefecht, während der Track „Grail In The Flesh“ das einzige instrumentale Stück und gleichzeitig den Ruhepol von „Awakening Of The Liar“ darstellt. Eine gut gelungene Produktion rundet dieses hervorragende Stück extremen Death Metals ab und wird dieses Mal über Listenable Records erscheinen. Mit einer Gesamtspielzeit von ca. einer halben Stunde war man zwar etwas sparsam, dafür wird hier Qualität statt Quantität geboten.

„Awakening Of The Liar“ könnte der Beginn einer dynamischen viel versprechenden Karriere sein. Auf jeden Fall haben uns HATE einmal mehr bewiesen, wie wichtig die polnische Szene für den (Death) Metal ist. Mit diesem Album können sie sich ohne schlechtes Gewissen mit den ganz Großen des Genres messen. Daumen hoch für ein gelungenes Stück extremer Metalmusik.

www.listenable.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Flagellation
2. Anti-god Extremity
3. Close To The Nephilim
4. Immolate The Pope
5. The Shroud (A Hellish Value)
6. The Scrolls
7. Awakening Of The Liar
8. Serve God: Rely On Me (Hymn Of Asa'el)
9. Grail In The Flesh
10. Spirit Of Gospa
Gesamtspielzeit: 31:37

Gunther
Weitere Beiträge von Gunther

Weitere Beiträge über HATE

CD-Bewertung
2 Stimme(n)
Durchschnitt: 4
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
1 Stimme(n)
Durchschnitt: 7
Deine Bewertung:
  

1 bereits abgegebene Kommentare


Beitrag vom 25.03.2004
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: