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ANTHENORA - The Last Command
Label: Locomotive Music |
Mangels Label-Promozettel und Motivation zur Recherche mir völlig unbekannte Band aus Italien, welche auf ihrem Debüt jedoch, gottlob, gänzlich unitalienisch klingt, was ich persönlich bezüglich Power Metal - und solchen zocken ANTHENORA - sehr begrüße, kennzeichnet sich der mediterrane Nachwuchs in dieser Disziplin doch häufig einzig durch allgemeinen Nachholbedarf und Anachronismus aus. Nein, stattdessen orientiert man sich hörbar an deutschem Neo-Power Metal, wie ihn ANGEL DUST reanimiert und BRAINSTORM zur aktuellen Blüte geführt haben. Speziell mit letzteren zwängen sich, angesichts der starken Semi-Ballade „Dark Alliance“ und des noch stärkeren Openers „The Last Command“ Vergleiche regelrecht auf, die durch die Bemühungen des Shouters, das Standardprogramm von Andy B. Franck möglichst 1:1 abzuspulen, erweitert werden. Wobei ihm das, dank relativ rauer Stimmbänder, authentisch gelingt; auch wenn noch ein ordentlicher Schuss Power zur vollen Professionalität fehlt, die typischen Gesangslinien sitzen. Produktions- und spieltechnisch gibt es nichts zu meckern, nur zu loben (fabelhaft gemixte Bassarbeit, dominante, gut bratende Gitarren). Die Tracklist ergänzt sich um einen Hidden Track, der IRON SAVIOR nicht unähnlich ist. Insgesamt geht die Band etwas rauer und weniger melodisch als BRAINSTORM vor und ist sicher noch ein, zwei Alben von deren Niveau entfernt, die Basis für kommende, relevante Veröffentlichungen (nämlich „The Last Command“) überzeugt jedoch als riffintensive und keyboardfreie Visitenkarte, die allerdings leider potthässlich aussieht. Das lächerliche Comic-Cover kann schwerlich ernst gemeint sein und bezeichnet darüber hinaus eine verlässliche Konstante des spanischen Hauses Locomotive, das ernsthaft über personelle Veränderungen seines Art-Departments nachdenken sollte.
www.anthenora.com
Beitrag vom 22.03.2004 Zurück
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