FORSAKEN - Anima Mundi
Label: Golden Lake Production
Sind wir mal ehrlich. Wer kann schon auf Anhieb sagen, wo Malta liegt. Einiges Grübeln verlangt diese Frage schon ab. Gut, Aufklärung. Malta liegt im Mittelmeer, ist bekanntlich eine Insel, schwimmt immer auf einem Fleck unterhalb Siziliens – und hat gerade mal 361 000 Einwohner. Verschwindend gering. Noch schwieriger wird die Antwort auf die Frage, ob einem eine Band aus Malta einfällt.
Wieder Aufklärung: FORSAKEN kommen von dieser Mittelmeerinsel.
Diese fünfköpfige Truppe besteht immerhin schon seit 1991, hat aber in dieser Zeit erst eine komplette CD veröffentlicht sowie mehrere kleinere Werke. Nun haben die Malteser nachgelegt mit ihrem Longplayer „Anima Mundi“.
Die Band schiebt sich selbst in die Ecke Doom Metal. Ganz so wollen wir das nicht stehen lassen. Denn ihre Einflüsse sind klar aus dem Progressive erkennbar, mit einer Schuss Power. Doch über allem steht eine gehörige Portion Einfallsreichtum.
Die gesamte Musik FORSAKENs basiert auf einem hervorragend doomigen und damit sphärischen Klangteppich – erzeugt durch ein ausgeklügeltes Songwriting. Die fünf Musiker haben ein Händchen für diese Stimmung, die vorrangig durch die getragenen Keyboardklänge aus den Boxen entschwebt.
Den Schuss Progressivität steuert die gekonnte Gitarrenarbeit bei. In doppelter Hinsicht. Denn einerseits schleppt sich Gitarrist Sean Vukovic an den sechs Saiten durch die sieben Lieder, andererseits ist er für die Power verantwortlich, wenn FORSAKEN auf die Tempotube drücken.
Dann ist es vorbei mit dem Doom, dann schließt die Truppe in Richtung ICED EARTH auf. Wohlgemerkt in Richtung, nicht „zu“. Von den großen Metal-Göttern sind die fünf Musiker doch ein Stück weit entfernt. Vor allem, was den Gesang angeht. Leo Stivala mit seiner klaren Stimme fügt sich zwar gut in das hervorragend musikalische Können seiner Kollegen ein. Im Mid- und Up-Tempobereich gibt es da keine Probleme, da kracht das Ganze ungeheuerlich.
Aber der Sänger hat seine Lücken in den doomigen Stellen. Zu jammerlich hört er sich dann an, zu traurig. Das passt nur schwer in das gesamt-musikalische Gefüge.
Insgesamt gesehen darf, nein muss man dieser Band aus Malta Beachtung schenken. Denn sie schafft es wie nur wenig andere ihres Genres, eine bombastische Stimmung zu kreieren. Dabei sind die fünf Metaller Abwechslungsreich bis ins kleinste Detail, egal ob eine erzählte Geschichte düster in Musik verpackt, oder was die sphärischen Harmonien betrifft. Daumen hoch.





www.forsakenmalta.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Kindred Veil
2. Sephiroth
3. The Poet’s Nightmare
4. Whispering Soul
5. The Eyes Of Prometheus
6. , Carpe Diem
7. All Is Accomplished
Gesamtspielzeit: 51:56

Philipp
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Beitrag vom 21.03.2004
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