YEAST DOUGH - A Day At Night
Bei manchen Bands sind die Einflüsse nicht überhörbar. Die einen eifern den großen Idolen hinterher und ziehen als billige Plagiate nie eine Wurst vom Teller. Andere, die nehmen die großen Vorreiter als Ideengeber und erarbeiten sich ihren eigenen Stil. Bei YEAST DOUGH aus Kapfenberg sind die Einflüsse ebenfalls erkennbar: Irgendwo zwischen 3 DOORS DOWN und PUDDLE OF MUDD. Doch die Österreicher machen auf ihrer Promo-CD „A Day At Night“ alles richtig. Sie haben ihre eigenen Gedanken entwickelt und haben ein starkes Stück Musik abgeliefert.
Der Unterschied dieser Underground-Band zu einer großen Truppe fällt vordergründig nicht auf. Zu gut die Produktion, auch wenn sie phasenweise leicht scheppernd und roh daher kommt. Aber genau das braucht der grungige Stil dieser Band. Es sind die einfachen Akkorde, die einfachen Riffs, die zu begeistern wissen. Kein Geschnörkel, kein Gefrickel, aber immer mit dem Schuss Einfallsreichtum. Der Aha-Effekt stellt sich auf der ganzen Platte des öfteren ein. Es ist die Mischung aus der leichten Behäbigkeit des Alternative und die daher gerotzte Schwermütigkeit des Rock, was diese Musik nicht als Abklatsch großer Namen auszeichnet. Die Kapfenberger haben den Drang, einfach mal abzujammen. Schon der Opener "Start The Fight" erweist sich als Schmuckstück und gleicht einer Symbiose der vorher beschriebenen Elemente. Hinzu fremde Elemente wie gesprochene Passagen. Gelungen.
Trotz des Lobes gibt es auch negative Kritik. Nach allen sechs Liedern nimmt man die CD aus dem Player und sucht nach dem, was einem an „A Day At Night“ so ein bisschen stört. Man kommt nicht gleich drauf. Doch beim zweiten, dritten Durchlauf ist es klar. Es ist die Stimme des Sängers. Er macht seine Sache gut, keine Frage. Doch mit jeder weiteren Rotation des Silberlings fragt man sich, wieso er durchweg diese ewig jammernde Vibration in seinem Organ hat. Mal richtig reinschreien, mal richtig loskreischen, würde dem Werk eine weitere, abwechslungsreichere Variante geben. Diesen Spagat sollte sich die Band zur zukünftigen Aufgabe machen, auch was die Gitarrenarbeit angeht. Sie klingen zwar okay, aber einen Tick aggressiver, einen Tick verzerrter würde die ganz Sache noch reizvoller machen. Das sind aber schon die zwei einzigen Mankos.
Derzeit ist die Band noch auf der Suche nach einem Partner, um die CD zu vermarkten. Lange dürfte es aber nicht dauern, ihn zu finden. Denn mit dieser Scheibe darf sich YEAST DOUGH getrost zu den besseren Vertretern des österreichischen Metals zählen. Kompliment.

Mehr Informationen gibt’s auf der Homepage unter www.yeastdough.tk




www.yeasrdough.tk


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Start The Fight
2. Injusitice
3. Life
4. Good Night
5. Beach Of Stones
6. Thoughts
Gesamtspielzeit: 29:16

Philipp
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Beitrag vom 19.03.2004
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