ATTACKER - Soul Taker
Label: Iron Glory
Laut Bandhomepage servieren ATTACKER Thunder Metal. Wer sich, so wie ich, nichts unter dieser Bezeichnung vorstellen kann, liest weiter.

Schaut euch mal das Cover an! Wer hat eine Vorahnung? Richtig geraten: ATTACKER zelebrieren auf „Soul Taker“ ein vollkommen trendfreies 80er-Revival. Musikalisch bewegt sich die Band im Bereich des härteren Heavy Metals mit leichten Thrash-Anleihen – in etwa so, wie wenn ganz frühe IRON MAIDEN auf ebenfalls ganz alten Ami Power Metal treffen. Die Bandhomepage bot mir die Gelegenheit, mich ein Stück schlauer zu machen und ein Blick in die Biographie ließ die Musik in einem anderen Licht erscheinen. War ich, nachdem ich keine Info hatte, zuerst der Meinung, dass ATTACKER eine weitere Retro-Band sind, so zeigte sich, dass die Band bereits seit 1983 existiert und auf den legendären „Metal Massacre“-Compilations der frühen 80er vertreten war. Über diese Compilations kamen immerhin Bands wie METALLICA oder SACRED REICH zu einem Namen. 1985 erschien über Metal Blade das Debut „Battle At Helm´s Deep“, womit ATTACKER neben CIRITH UNGOL Vorreiter in der Verbindung von Tolkien-Lyrics mit Metal Sounds waren.

Was bringt diese Informationsflut jetzt in Zusammenhang mit „Soul Taker“? Ganz einfach: das Album könnte so, wie es ist, irgendwann in den 80ern erschienen sein. Bedingt durch die lange Bandgeschichte kommt die Sache auch authentisch rüber. Im instrumentellen Bereich gibt es weder Mängel noch sonderliche Highlights – mit einem Wort Standards werden gehalten, aber nicht neu definiert. Geht ja kaum, sollte man sagen. Das eigentliche Problem des Albums ist vielmehr folgendes: durch das Fehlen echter Hits wird das Potenzial, das in der Band steckt, leider geschmälert. Was ich ebenso erwähnen sollte, ist, dass die Stimme des Sängers reichlich gewöhnungsbedürftig ist, so habe ich es jedenfalls nicht geschafft, mich echt mit ihr anzufreunden. Man nehme Udo Dirkschneider (Ex-ACCEPT, U.D.O.) kreuze dessen Organ mit der schrillen Stimme des Sängers von RIOT, dessen Name mir leider entfallen ist, und nehme vielleicht noch ein wenig Tim „Ripper“ Owens (Ex-JUDAS PRIEST, ICED EARTH) dazu – es ergibt sich eine relativ … äh … strenge Melange.

Unter dem Strich bekommt jeder, der von den 80ern nicht genug bekommen kann, hier ein solides Stück harten Heavy Metal, der zwar nicht in gängige Klischees verfällt, aber dafür auch nicht der Stein der Weisen ist.

www.attacker.tv


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The End
2. Forgotten
3. Sleepy Hollow
4. Tortured Existence
5. Soul Taker
6. Jack
7. The Conquerors
8. Return To Mordor
9. Raging Fist
10. Until We Meet Again
Gesamtspielzeit: 46:44

Gore
Weitere Beiträge von Gore

Weitere Beiträge über ATTACKER

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  




Beitrag vom 13.03.2004
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: