Obwohl LAWFOUNDGUILT nach wie vor eher als Geheimtipp gelten und ihnen eben (noch) nicht annähernd das Maß an Anerkennung zuteil wurde, das ihnen ob der Klasse ihrer Stücke eigentlich zustehen würde, unterliegen diese keineswegs der verlockenden Versuchung,wie so viele andere Bands zuvor, den einfacheren Weg zu wählen und die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen. Stattdessen zeigt man vielmehr Durchsetzungsvermögen und Zähheit und widmet sich viel lieber der Aufgabe, neue hörenswerte Stücke zu produzieren. Auf vorliegender CD befinden sich also drei weitere Zeugnisse ihres Könnens, welche die Schaffensphase nach Veröffentlichung des starken Vorgänger „Let`s Call It A Day“ dokumentieren. Wer erwähntes Werk sein Eigen nennen darf, oder bereits die Möglichkeit nutzte, Zeuge einer LAWFOUNDGUILT-Show zu werden, dem muss man wohl nicht erläutern, dass die Musik der Jungs stilistisch am ehesten in der Grauzone zwischen den Stilen Hardcore bzw. Alternative/Emo Rock beheimatet ist. Maßgebliche Kurskorrekturen wurden also auch beim Songwritingprozess zu vorliegendem Output nicht vorgenommen, wenngleich zumindest in qualitativer Hinsicht kein Rückschritt zu verzeichnen ist, sondern es vielmehr eine klare Steigerung zu vermelden gibt. LAWFOUNDGUILT verstehen es durchaus geschickt, ihre Gefühlswelt passend zu vertonen, was eben auch die konträre Gesangsarbeit erklärt (emotionaler, frustrierter Kreischgesang vs. cleane Vocals), die sich der Bassist und der Gitarrist teilen. Nicht unerwähnt sollte an dieser Stelle auch das feine Gespür der Jungs für großartige Melodien und ebensolche Refrains, die unter die Haut gehen, bleiben, die das entstehende Gesamtbild noch um Nuancen hochwertiger ausfallen lassen. Rein strukturell gesehen kann der Begriff Hardcore bedenkenlos Anwendung finden, aber bedingt durch das Faktum, dass das musikalische Konzept der Band nicht nur auf erbarmungslosen Riffgewittern, sondern vor allem auf dem Hörvergnügen äußerst zuträglichen Eingängigkeit sowie der musikalischen Aufarbeitung diverser Gemütszustände positiver sowie negativer Natur beruht, ist es notwendig auch die Schlagworte Alternative/Emo-Rock zu gebrauchen, wenn es gilt die Musik der Herren näher unter die Lupe zu nehmen. Ich für meinen Teil muss gestehen, dass mir solch gefühlsbetonte, aber auch äußerst vielschichtig gestaltete Musik ausgesprochen zusagt und kann daher allen, die sich jetzt angesprochen fühlen, wärmstens empfehlen, sich mit dem Schaffen der Band LAWFOUNDGUILT mal näher zu beschäftigen. Es lohnt sich mit Sicherheit!