Mo lädt also zum Barbeque. Und wir kommen mit großen Erwartungen und sonst nichts, denn die Gustosstückerln haben Danny Bowes und Luke Morley mitgebracht.
Was liegt jetzt alles am Feuer? Würzige R’n’B-Kotelletts der alten Schule mit ordentlich gepfeffertem Rhythmus und Tabasco-Bläsereinsätzen, Blues-Chicken Wings mit zartem Backgroundsängerinnen-Dressing, eine 1a-Gitarrensound-Cocktailsauce, die einen leichten STEVIE RAY VAUGHAN-Nachgeschmack hinterlässt und jede Menge Hamburger, die schmecken, als wären sie aus all dem zusammengemischt worden, jeweils mit verschiedenen Anteilen. Die großen, fetten, blutigen Bluesrock-Steaks findet man auf anderen Parties, BOWES&MORLEY kochen zwar nicht für NORAH JONES-Feinschmeckergaumen aber eben auch nicht für Saumägen, denen es gar nicht hart genug sein kann, solange es noch irgendwie vom Schwein äh Blues ist.
Auch Ma Joplins „I Can’t Stand The Rain“-Kuchen gibt es als Nachspeise und auch das schmeckt, aber irgendwie ist es wie mit der ganzen CD: toll gekocht, ansprechend serviert, aber für einen Rabiatt-Griller wie mich, der aus feinsten Zutaten kreierte Soul-Saucen gar nicht braucht, solange sein Fleisch von Hendrix’schen Stichflammen geschwärzt, von Vaughan’scher Coolness auf den Boden fallen gelassen und Allman’scher Scheiß-Drauf-Mentalität wieder auf den Teller gelegt wurde.
Für’s Kaffeekränzchen bieten BOWES&MORLEY allerdings den passenden Übergang von NORAH JONES zu KEB MO oder den Altmeistern des Blues und Soul.