Viele unserer werten Leser werden mit AOR in etwa soviel anfangen können wie meinereiner mit Gangsta-Rap. Diejenigen, auf die das zutrifft, können getrost zum nächsten Review übergehen. Allen anderen sei gesagt, dass STREET TALK eine AOR Band aus Schweden sind, die mit „Destination“ ein Best Of Album veröffentlichen, das neben ihren (no na) besten Songs auch zwei unveröffentlichte und zwei komplett neue Lieder beinhaltet.

Wie ich einem Interview mit dem Bandboss Fredrik Bergh in einer deutschen Musikfachzeitschrift entnehmen konnte, ist diese Zusammenstellung höchstwahrscheinlich auch das letzte Lebenszeichen von STREET TALK, da der gute Mann sich in Zukunft verstärkt seinem Studium widmen will. Ist schade, wenn das wirklich so ist, kriegt man doch auf „Destination“ äußerst gelungenen melodischen Rock geboten. Man steht den Vorbildern JOURNEY, WHITESNAKE und DEF LEPPARD wirklich in keinster Weise nach, „Destination“ bietet herrlich relaxten Westcoast-AOR. Da diese Musik aber momentan nicht gerade am Boomen ist, die noch übrig gebliebenen Fans vermutlich lieber ihre alten Helden hören und sich für neue Bands weniger interessieren (obwohl STREET TALK ja schon neun Jahre existieren), kann ich Fredriks Entscheidung irgendwie verstehen, obwohl es mir um die Band schon leid tut.

Daher appelliere ich an alle AOR Fans: Hört nicht nur eure alten JOURNEY und BAD ENGLISH Scheiben an, sondern kauft „Destination“ von STREET TALK, vielleicht überlegt es sich die Band mit der Auflösung noch einmal, wenn die Verkaufszahlen passen. Das Album bietet wirklich nur klasse AOR Songs und ist gut für Leute geeignet, die es gerne melodisch mögen und nicht immer Härte brauchen. Die mehr als faire Spielzeit von über 80 Minuten brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.