Irgendwo zwischen älteren IN FLAMES und den heutigen SOILWORK, abgemischt mit einigen moderneren Elementen und das dann noch in einem sehr skandinavischen Stil gespielt, befinden sich die Amerikaner ENFORSAKEN. Wie aus dieser Beschreibung wohl nicht schwer zu entnehmen, handelt es sich hier natürlich klar um eine der im Moment recht beliebten melodischen Death Metal Bands. Vom gesanglichen her orientiert man sich auch daran, so nimmt klar das Gegröhlte die Übermacht ein, auch wenn man hier und da was klar Gesungenes vernehmen darf (hauptsächlich natürlich in den jeweiligen Refrains).

Wenn ich aber nun zur ganzen CD komme, muss ich sagen, dass meine Meinung hierzu etwas stark auseinander geht. Einerseits klingt der Großteil des Albums schon da gewesen, was jetzt nicht unbedingt darauf zurückzuführen ist, dass ENFORSAKEN von anderen kopieren. Nur ist es so, dass die Amerikaner für mich kaum etwas Neues in die Musik gebracht haben, man selten überrascht wird (weder positiv noch negativ) und das Album so leider nicht sonderlich im Gedächtnis bleibt.
Andererseits aber wurde hier mit "The Forever Endeavor" keineswegs ein schlechtes Album abgeliefert. Es wäre ja nicht so, dass die Songs schlecht klängen, im Gegenteil sie wirken recht durchdacht und gefallen auch wenn man sie anhört. Kräftige Riffs, recht harte und schön durchgehende Atmosphäre und auch ein gewisses Maß Spielfreude fallen sehr zugunsten der Band auf. Manche Passagen würde ich sogar als extrem gelungen bezeichnen. Jedenfalls für das erste Full-Length Album ist "The Forever Endeavor" gut und legt sicherlich einen mehr als nur brauchbaren Grundstein für eine hoffnungsvolle Zukunft der noch recht jungen Band.

Positiv fällt außerdem die Produktion auf, welche die Songs recht direkt ins Ohr springen lässt, und auch ihre Härte des Gespielten durchaus glaubhaft und greifbar durch die Boxen dröhnen lässt.
Aber trotz diesen erfreulichen Dingen wird es sicherlich schwer für ENFORSAKEN mit diesem Album jetzt schon einen Erfolg verzeichnen zu können, denn in meinen Augen ist dieses Genre im Moment etwas übersättigt und durch erst kürzlich erschienene Hammer-Alben wie der neuen FRAGMENTS OF UNBECOMING Scheibe oder dem LAY DOWN ROTTEN Langeisen "Paralyzed By Fear" wurde die Messlatte sehr hoch hinaufgesetzt.
Schlichtweg zu wenig Eigenständigkeit bietet "The Forever Endeavor" hier, um ENFORSAKEN bei dieser Konkurrenz gute Chancen zu lassen, wenn sie auch mit einigen Songs wie dem Titeltrack "Cloaked In Need" oder dem fast schon epischen Schlusssong "All For Nothing" durchaus beeindrucken.

Fazit: Für eine Kaufempfehlung reicht es dieses Mal also noch nicht. Höchstens jenen, die von dieser Stilrichtung nicht genug haben können sei Hineinhören geraten.