SEACHANGE - Lay Of The Land
Label: Matador Records
Wie kommt es eigentlich, dass man es sofort hört, wenn eine Indie-/Alternative-Band aus Großbritannien kommt? Ist es der britische Dialekt der Sänger, das unterkühlte Understatement innerhalb der Songstruktur oder die ambivalente Grundstimmung, die man bei Bands aus dem Land des dekadentesten Königshauses der Welt vorfindet?

Fragen über Fragen, doch eines steht fest: Auch SEACHANGE tanzen hier nicht aus der Reihe und hinterlassen auf „Lay Of The Land“ einen deutlich sichtbaren Fingerabdruck der Insel. Ganz anders als zum Beispiel OASIS hat sich diese Band eher dem Lager der Melancholischen angeschlossen, womit erwähnte Gruppe wieder ein wenig Munition zum Losstänkern (man erinnere sich an die Tiraden gegen RADIOHEAD) bekommen sollte. So sei es. Mich veranlasst diese Band allerdings überhaupt nicht, mein Kritikermützchen aufzusetzen, vielmehr werde ich von Minute zu Minute mehr gezwungen ein bisschen genauer hinzuhören. Es macht sich bei mir die Angst, ja nichts zu verpassen, breit – ein gutes Zeichen.
SEACHANGE vereinen den suizidgefährdeten Unterarmritzer-Touch PLACEBOs mit der phlegmatischen Coolness von COLDPLAY. Als gelungene Melange dieser britischen Platzhirsche kann man SEACHANGE auch ohne Weiteres stehen lassen: Mal etwas ruhig, mal etwas härter, Hauptsache very british!
Zur Mitte der CD driftet man etwas in den Retro Rock-Bereich ab, THE VINES lassen grüßen und THE WHO drehen sich im Grab um, aber was soll’s, was modern ist, ist halt obligat. Später besinnt man sich samt Cello-Einlagen wieder auf das, was mir persönlich besser gefällt, und womit man schon zu Anfang bei mir punkten konnte, zugegebenermaßen bot das Intermezzo zur Mitte aber doch angenehme Abwechslung.

In Summe ist „Lay Of The Land“ eine unerwartet gute Scheibe mit einer Band, die auf Feeling setzt und damit genau richtig liegt, toll!

www.seachangemusic.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Anglokana
2. News From Nowhere
3. Glitterball
4. Avsco10
5. The Nightwatch
6. Sf
7. Forty Nights
8. Do It All Again
9. Carousel
10. No Questions
11. Come On Sister
12. Fog
Gesamtspielzeit: 51:56

Hansi
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Beitrag vom 08.03.2004
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