CATCH22 - Dinosaur Sounds
Label: Victory Records
Als Catch22, wird generell die Region um Chromosom Nummer 22 bezeichnet.
Ein Chromosom, dessen Daten als erstes weitgehend entziffert wurden und es enthält noch dazu schätzungsweise 1,7 Prozent aller Gene im menschlichen Genom.

Bei den Jungs aus New Jersey hat sich viel getan seit dem Jahre 2000, neuer Sänger (Pat Kays), neuer Stil und beides auf CD gebannt die den viel versprechenden Namen „Dinosaur Sounds“ trägt.
Als jene sympathische Ska–Punkband vor einigen Jahren im Zuge der Deconstruction-Tour auch in Wien halt machte, eilte diesem Ereignis ein trauriger wie auch kurioser Aufruf der Band durch die Fanreihen, doch während der Tour bei ihnen auf ein Casting vorbeizuschauen, da CATCH22 damals auf der Suche nach einem neuen Sänger (der alte hieß Jeff Davidson) war. Ein unvergesslicher Auftritt folgte und dann gab es längere Zeit nichts mehr von ihnen zu hören.

Im November 2003 veröffentlichten sie jedoch auf Victory Records die bereits oben erwähnte CD. Für eingesessene CATCH22-Anhänger wie mich ein Ereignis, jedoch hielt dieses Hochgefühl lediglich bis zum einlegen der CD an. Vorangegangene CDs wie "Keasby Nights" und "Alone in a Crowd" waren Charakter prägend für CATCH22 und standen für eine Form im endlosen Meer der Ska–Punkszene, die CATCH22 einzigartig machten: roher, harter Ska–Punk mit gut gewähltem Rhythmusspiel, durchdachtem Aufbau, verziert mit einprägsamen Melodien.
Beim neuen Album „Dinosaur Sounds“ erinnert leider lediglich der Aufdruck des Bandnamens an CATCH22. Die CD zeichnet sich zwar durch eine hervorragende Aufnahmequalität aus, jedoch klingt die sie wie eine zurechtgehobelte 0815-Ska–Punkband, die im Vergleich zu früheren Werken um ein gutes Stück poppiger klingt und wesentlich an Tempo und Einfallsreichtum eingebüßt hat. Man hat fast den Eindruck sie klinge wie eine äußerst billige Version von REEL BIG FISH.

Fazit: Wer Lust hat, guten Ska zu hören, sollte seinen Ohren eher STREETLIGHT MANIFESTO, THE TOASTERS oder RX BANDITS gönnen. Wer wirklich CATCH22 hören möchte, der sollte auf die Alben "Keasby Nghts" und "Alone in a Crowd" zurückgreifen. Der Name der aktuellen CD „Dinosaur Sounds“ wird seinem Inhalt leider nicht gerecht, noch schlimmer, im Falle des Chromosom 22 ergäbe sich daraus ein Herzfehler auf Grund von Deletionen am Chromosom 22.

www.njcatch22.com


3 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Rocky
2. Beguile The Time
3. Wine Stained Lips
4. Motown Cinderella
5. Chin Up
6. Dreams Of Venus
7. Dripping Faucet
8. Good Times
9. Interlude
10. So Cold
11. Regression
12. Chasing The Moon
13. Lemont´s Lament
Gesamtspielzeit: 33:04

Nemo
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Beitrag vom 06.03.2004
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