DISPARAGED - Overlust
Auf der Suche nach abwechslungsreichem Death Metal? Angepisst von dem, was so über die verschiedensten Labels in der letzten Zeit rausgekommen ist? Dann versucht es mal mit dieser Schweizer Band.

DISPARAGED, bei denen Ex-Members von SILENT DEATH und SICKENING GORE, die vor gute zehn Jahren mit deren „Destructive Reality“-Album für Furore sorgten, beteiligt sind, haben zwar keinen Deal, „Overlust“ bietet aber alles, was man von einem professionellen Release erwarten würde. So kommt die CD ordentlich gepresst mit Vollfarbcover, durchaus originellem Artwork und was viel wichtiger ist, einem sauber und ziemlich druckvoll produzierten Death/Thrash Bastard daher.
Die Band, die bereits vor namhaften Acts wie CRADLE OF FILTH, IMMOLATION oder RAGE gespielt hat, wird demnächst MORBID ANGEL supporten, mit deren Sound die Kompositionen der Schweizer gut harmonieren dürften. So dominieren bei DISPARAGED genauso wie bei den Morbiden brachiales, ultragetriggertes Drumming und äußerst präsente Gitarren. Die Vocals loten bekannte Abgründe fiesen, deathmetallischen Hasses aus.

Über die gesamte Spielzeit erinnerte mich die Chose, nicht zuletzt aufgrund der sterilen Produktion an eine ganz bestimmte Aufnahme, doch wollte mir partout nicht einfallen, worum es sich handelte. Nichts half, um des Gegenstandes meiner Assoziation fündig zu werden, weswegen ich einfach auf hörbaren Parallelen eingehen möchte. Stilistisch erinnern die Songs auf „Overlust“ unter anderem an alte SINISTER, ein wenig an die nicht mehr aktiven Florida-Deather BRUTALITY, das musikalische Umfeld von Rob Barret, sprich (alte) CANNIBAL CORPSE und (alte) MALEVOLENT CREATION und eben teils die bereits erwähnten MORBID ANGEL – also eine gelungene Schnittmenge des Brachialgenres. Wer jetzt an den x-ten Ami-Death-Klon denkt, der wird der Band nicht gerecht, da DISPARAGED die schwierige Aufgabe gemeistert haben, innerhalb eines sehr klar definierten Genres einen eigenen Platz zu finden. Hie und da wird an der richtigen Stelle noch ein wenig Melodie eingestreut, wodurch der Abwechslungsfaktor ein Stück nach oben geschraubt wird.

Es bleibt mir also nur noch eins und eins zusammenzuzählen was ergibt, dass „Overlust“ eine mehr als gelungene CD ist. Es würde mich also nicht wundern, käme die Band demnächst bei einem passenden Label unter. Ein Klick auf die Bandhomepage, wo ihr das Teil bestellen könnt, kann also kein Fehler sein. Ihr werdet euch sonst ärgern, wenn „Overlust“ schließlich vergriffen sein wird.

www.disparaged.ch


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Bored Beyong Belief
2. The Art Of Deceit
3. Devil¸s Kiss
4. Life Undone
5. Godking
6. Necropressor
7. Unlocked Wicked
8. Velvet Glove
9. Overlust
10. Conqueror Of The Apocalypse
Gesamtspielzeit: 42:21

Gore
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Beitrag vom 29.02.2004
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