DEICIDE - Scars Of The Crucifix
Label: Earache
Soda. Jetzt wird Jesus Christus zum 666ten Mal mit Staccatohämmern wie zu „Once Upon The Cross“-Zeiten ans Kreuz geschlagen und im „Serpents Of The Light“-Sound-Leichentuch zu Grabe getragen. Grund dafür: DEICIDE sind von den Toten auferstanden.

Nicht, dass sie nach dem Fortgang von Roadrunner tot gewesen wären, aber drei Jahre waren schon eine recht lange Zeitspanne zwischen zwei DEICIDE-Releases. Beim neuen Label Earache greifen die vier professionellen In-die-Suppe-Spucker auf alte Tugenden zurück: Death Metal, DEICIDE-Style natürlich, mit Hang zu den bereits erwähnten Alben.
„Veränderung“ ist für die Protagonisten der Ami-Death-Metal-Prolleria genauso ein Fremdwort wie „Kompromiss“ oder „Trend“. Einzig die Mixtur der verschiedenen Bestandteile ist hier ein wenig anders gewichtet als auf diesem oder jenen Vorgängeralbum und natürlich wird, wie bei jeder g’scheiten Death Metal-Band, das technische Level stets ein wenig raufgeschraubt.
Besonders hochprozentig ist die Leadguitar-Quote und bei diesem Trademark der Gebrüder Hofmann stimmt zum Glück nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität: noch nie haben die beiden so tolle Leads zustande gebracht. Man höre nur „Enchanted Nightmare“… fast schon originell.
Konservativismus herrscht natürlich inhaltlich als auch technisch beim Gesang vor. Bei „Mad At God“ oder „Fuck Your God“ wundert man sich, dass diese Titel nicht schon vor Jahren den Weg von hinter der gebrandmarkten Stirn ins Mikro Glenn Bentons gefunden haben… dass der Vokalist auf seine alten Tage (na ja, immerhin finden sich auf selbiger, inzwischen legendärer Stirn auch schon beträchtliche Geheimratsecken) seinen dazugehörigen Gesangsstil ändert, hat sich sowieso keiner erwartet.

Durch konstantes Beharren am ureigenen Sound haben DEICIDE inzwischen diesen „MOTÖRHEAD & AC/DC-Status“, bei dem man von der Band nicht mehr erwartet, als dass sie nach sich selbst klingt. Ist dieses Kriterium erfüllt, kann man den neuen Release als „gut“ werten. Allerdings gilt für „Scars Of The Crucifix“ auch das, was für neuere AC/DC-Releases gilt: gut, ja, aber „Back In Black“ ist es keines…
Früher war eben doch alles besser…

www.deicide.tv


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Scars Of The Crucifix
2. Mad At God
3. Conquered By Sodom
4. Fuck Your God
5. When Heaven Burns
6. Enchanted Nightmare
7. From Darkness Come
8. Go Now Your Lord Is Dead
9. The Pentecostal
Gesamtspielzeit: 26:45

Kronos
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Beitrag vom 27.02.2004
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