MIDWINTER - Astral Mirrors
So landet also auf meinem Schreibtisch die neue CD von MIDWINTER. Verwundert über das Logo komme ich drauf, dass es sich nicht um die Schweden handelt, die 1997 unter dem Namen MIDVINTER (mit „v“ und nicht mit „w“) ein Album veröffentlicht haben. Ein Blick in die Bandinfo sagt mir dann, dass es sich um das Debutalbum einer Band aus Deutschland handelt, die schon seit einigen Jahren aktiv ist.

Musikalisch liegt der Vergleich zu den Namensvettern jedoch nicht so weit entfernt, da sowohl die wahrscheinlich nicht mehr aktiven schwedischen Kollegen, genauso wie die Macher von „Astral Mirrors“ Heavy Metal und Black Metal mischen. Wo aber die Schweden mehr zu Thrash Metal und Götheborg Riffing (gut, anno 1997 hat das noch nicht jeder gespielt…) tendiert haben, da driften die Deutschen in Richtung Gothic sowie Dark Metal ab. So werden die Keyboards, die die Musik stark prägen, hier teils neoklassisch eingesetzt. Dass die Band CRADLE OF FILTH nicht ungern hat, ist klar hörbar, nur kommt es nicht dazu, dass man von Abkupferei sprechen könnte, sondern vielmehr von einem stellenweise eben deutlichen Einfluss.
Die Vocals, die ebenso abwechslungsreich gehalten sind, klingen so, wie Dani Filth in einer nicht unangenehmen Version klingen würde – und das ist jetzt ein großes Kompliment, da ich den englischen Quietschzwerg, wie viele wissen, als schlicht unaushaltbar ansehe. Beim Beginn des fünften Stücks kommen Assoziationen zum Meister der vertonten Bosheit – KING DIAMOND – auf, wenn eine ähnlich wahnsinnige Stimme, wie die des KING ein paar Verse vorträgt. Eine gewisse Ähnlichkeit zu älteren Werken des KING lässt sich der Musik auch nicht absprechen, was auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, ebenso hauptsächlich durch die Keyboards kommt.
„Dreamscape Revelations“, der vierte Track hätte sich gut auf „The Sun Of Tiphareth“, dem Zweitwerk der texanischen Mesopotamien-Freaks ABSU, gemacht und ist ein besonders gelungenes Stück.
Im achten Track „Golden Age“ gibt es selbst melodischen Gesang, der sich in der Art von Viking- und Mittelalter-Bands wie MITHOTYN über Melodien legt.

Nachdem jetzt stets Gesang und Keyboards zur Erwähnung kamen, möchte ich betonen, dass ebenfalls die Gitarre, sowie die Rhythmussektion absolut songdienlich arbeiten und es hier nichts zu bemänglen gibt.
Da das Teil einen transparenten Sound hat und, obwohl es sich meiner Information nach um eine Eigenproduktion handelt, mit einer guten Aufnahmequalität aufwarten kann, eröffnen sich die Songs rasch dem Zuhörer – neun Stück an der Zahl sowie ein Intro und ein Zwischenstück.

Wer sich diese knappe Stunde melodischen Black Heavy Metals reinziehen möchte, kann das Album für schlappe 10 Euro im Onlineshop auf der Bandhomepage bestellen. Die CD ist auf 1000 Stück limitiert und es gibt für fast jedes Stück Hörproben – haltet euch ran.

www.midwinter-online.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Through The Mirror
2. Stormclouds
3. Dying In Vain
4. Dreamscape Revelations
5. Existence Means Suffering
6. The Eye Of The Storm
7. Evoking The Grotesque
8. Golden Age
9. Lords Of Creation
10. Realm Of Slumber
11. The Essence
Gesamtspielzeit: 58:45

Gore
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Beitrag vom 23.02.2004
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