KILLING GAME SHOW - Cravallo Grande
Label: Kahunah Musikproduktionen
Auch wenn der Bandname dazu verleiten mag, die Band der Extremmetalfraktion unterzujubeln, könnte man mit dieser vorschnellen Zuordnung kaum falscher liegen: KILLING GAME SHOW sind vielmehr als Progressive Rock/Pop-Formation zu verstehen, die seit 1997 vom hessischen Hochtaunus aus versucht, sich (in kommerzieller Hinsicht) an die Fersen von Größen wie SPOCK`S BEARD, RUSH und Co. zu heften, und ganz nebenbei Fans und Kritiker gleichermaßen in ihren Bann zu ziehen. Laut dem beiliegenden Infoblatt zielen KILLING GAME SHOW darauf ab, bewährtes mit neuem zu kombinieren und den Prozess des Songwritings möglichst ohne Scheuklappen abzuwickeln. Und dieses Selbstverständnis spiegelt sich auch ohne Zweifel in ihren Kompositionen wieder, die einerseits ob der Songstrukturen an gängige Progressive Rock-Heroes erinnern, deren (Meister-)Werke bei den Akteuren von KILLING GAME SHOW mit Sicherheit sowohl Begeisterungsstürme hervorgerufen als auch bleibende Eindrücke hinterlassen haben. Andererseits präsentiert man sich aber durchaus als Band, die neuartigen Modeströmungen im Musikgeschäft aufgeschlossen gegenüber steht, und auch bewusst von aktuelleren Trendsettern ihre Inspirationen bezieht. Und: Meines Erachtens darf das gewagte Experiment als absolut gelungen bewertet werden, da KILLING GAME SHOW ihre Stücke keineswegs keineswegs am Reißbrett konzipierten, sondern vielmehr Wert auf Authentizität legten. Phasenweise wage ich zu behaupten, dass Vergleiche zwischen dem Songmaterial von SUB7EVEN und eben jenem von KILLING GAME SHOW gezogen werden können, das SUB7EVEN sowohl auf anspruchsvolle Songgerüste als auch auf zeitgemäße Sounds setzen, aber unterm Stich gestalten KILLNG GAME SHOW ihre Stücke doch weitaus verschachtelter und verspielter, ohne aber ihn ausuferndes und schwer nachvollziehbares Gefrickel zu verfallen. Alles in allem kann ich dieses Output bedenkenlos weiterempfehlen, da dieses Quartett es nicht nur auf spieltechnischer Ebene versteht aufzutrumpfen, sondern auf „Cravallo Grande“ eindrucksvoll untermauert, dass man scheinbar widersprüchliche Einflüsse bestens auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann, ohne das Hörvergnügen durch Überforderung des Konsumenten zu beeinträchtigen. Der Band wäre es wirklich zu wünschen, wenn ihr mehr Aufmerksamkeit zu teil werden würde, da das Songmaterial durchaus internationalen Ansprüchen gerecht wird.

www.killing-game-show.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Overboard
2. P.s.
3. Angel
4. Rave
5. Secrets
6. Horizons
7. Pyromaniac
8. Planet End
Gesamtspielzeit: 36:49

Hutti
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Beitrag vom 18.02.2004
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