Zwischen ST. VITUS-Reunion und PROBOT-Aufnahmen hat sich Wino noch g’schwind Zeit genommen, um eine kleine Sammlung von Gutem, Rarem, Unveröffentlichtem und nicht-mehr-zu-habendem seiner nun verblichenen Band SPIRIT CARAVAN zu erstellen. Und egal von welcher Band des Doom-Urgesteins (es gäbe ja noch HIDDEN HAND und vermutlich 24 andere von denen ich nichts weiß…) man auch redet, es wird BLACK SABBATH gesprochen. SPIRIT CARAVAN sprachen auf ihrer handvoll Ende der Neunziger veröffentlichten Alben einen stark von den ersten zwei BLACK SABBATH-Alben geprägten Dialekt und das wird hier eindrucksvoll dokumentiert.
Qualitäts-Doom-Stoner-Rock, ja, Klassiker, nein. Denn auch wenn der Sound passt und die Musik schön vor sich dahinglühen lässt, die drei singenden Musiker (neben Wino auch noch Drummer Gary Isom und Bassist Dave Sherman) teilweise echt gut an Ozzy (von Phrasierung und Feeling her, natürlich nicht was den Charakter der Stimme selbst angeht) rankommen und dann und wann auch wirklich gute Ideen da sind, fehlen hier einfach die zündenden Momente, die alle alten Sab-Lieder, viele ST. VITUS-Songs und auch einige von THE OBSESSED haben… SPIRIT CARAVAN sind an sich eine homogene musikalische Erscheinung, sie haben ihren Sound aus verschiedenen Aspekten der Musik BLACK SABBATHs geschmiedet, aber einzelne hervorstechende Songs gibt’s nicht.
Würde ich erst auflegen, wenn der Moment gekommen ist, an dem der versammelten Stonerrunde sowieso alles nur noch wie ein laaaanger Song vorkommt…