MIGHTY D - The Last Rise
Label: Iron Glory Records / Zomba
Oh, Süddeutsche. Na was mich da wohl erwarten wird? Schnell mal auf die Seite der Band gucken. Hm… Melancholic Death Metal steht da… klingt irgendwie interessant. Na, am besten mal einfach in die CD reinhören oder?

Naja, eine bisschen abgespeckte Promo-Version hab ich hier, nur 8 statt den eigentlichen 11 Songs und knappe 38 Minuten anstelle der 51 Minuten der Endfassung. Kann man nichts machen…

Etwas ernsthafter:

Die Stilbeschreibung trifft praktisch hervorragend zu, wenn ich sie auch eher als etwas aggressiveren Gothic eingestuft hätte. MIGHTY D sind zwar wirklich eher auf der Todes Metall Seite zu finden, doch auch viele Gothic Bands haben oft recht harte Riffs und Grunz-Gesang verwendet, als bekannter Vertreter sind hier zum Beispiel TRISTANIA zu nennen, ungefähr in diesem Bereich hätte ich auch die Deutschen eingestuft. Um aber gleich bei TRISTANIA zu bleiben: Was fällt einem neben dem tiefen männlichen Vocals ganz von selbst sofort ein? – Natürlich; eine weibliche Engelsstimme ;-)… Und auch diese fehlt hier nicht, denn Gitarristin Carmen Schäfer übernimmt auch hier und da einmal den einen oder anderen Satz und wirkt als krasses Gegenteil zu Erik Mosoni. Nun, mittlerweile ist dies ja keine Besonderheit mehr.

Die Songs, die mir zur Verfügung standen, sind auf jeden Fall sehr gut gelungen, mal etwas härter, mal etwas trauriger und nachdenklicher, so wie man es eben mag. Sehr gut sind hier vor allem "Into The Mist" und "Dying Rose". Als besten Track würde ich dennoch klar den Song "Misanthropist" nennen. Er vereint beide Elemente, welche die Band darstellt, perfekt in einem Song. Melancholie und doch irgendwo ein gewisses Maß an Ärgernis und Wut. Gefühle der Einsamkeit und so viel Emotionen werden hier dargeboten, dass es bei jedem Anhören dieses Songs dazugekommen ist, dass es mir die Haare zu Berge stehen ließ und es um mich kalt und finster wurde. Sehr zum Nachdenken regt dieser Song, und überhaupt die ganze CD an, und auch das, was ich an Lyrics verstanden habe (die Texte standen mir leider auch nicht zur Verfügung) hat mir sehr gut gefallen. Besonders gefallen hat mir hier, der schon oben genannte Song "Into The Mist", der mich mit dem ganz einfachen, aber so gut eingesetzten Satz "Here I am alone…" für sich gewann.

Durchgehend herrscht eine sehr negative und dunkle Atmosphäre, die mich von Anfang an sehr in sich zog und mich gefangen hielt.

Auch wenn meine Promo nicht alles beinhaltet, was die endgültige CD in sich birgt, fällt doch irgendwie auf, dass man trotz der recht verschiedenen Songs immer seinen ganz eigenen Stempel hinzufügt, und so dann doch nicht ganz zu den "alten" Gothic Bands passt. MIGHTY D verstehen es hier recht geschickt, sich ein gewisses Maß an Eigenständigkeit anzueignen, gleichzeitig aber nicht fremdartig oder ganz Neu zu klingen, und so auch nicht Gefahr zu laufen, gänzlich zu missfallen. Wer also Gefallen an den traditionellen Gothic Bands wie TRISTANIA oder von mir aus auch THEATRE OF TRAGEDY findet, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Wer sich hier reine Death Metal Kost erwartet sollte zumindest einmal reinhören, denn nicht umsonst steht "melancholischer" davor.

www.mighty-d.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Distance Of Night
2. Break The Silence
3. Into Mist
4. Misanthropist
5. Dying Rose
6. The Last Rise
7. Dreams Of A Shadow
8. Cerebral Rage
9. Odem Of Dawn
10. Snowy Path
11. Dying Rose (Acoustic Version)
Gesamtspielzeit: 51:30

shark
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Beitrag vom 11.02.2004
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