PIGSKIN - Epidemic
Label: Eigenproduktion
Griazi, olle miteinond! PIGSKIN kommen aus der Schweiz und grüßen mit Sicherheit nicht so, wie wir die Schweizer aus dem Kabelfernsehen oder schlechten Parodien kennen. PIGSKIN würden einen eher mit „What the fukk do you want from me?“ begrüßen – der Musik nach zu schließen.
Also, diese Band gibt es schon seit 1996, und seitdem hat man sich schon einen guten Status innerhalb des Schweizer Undergrounds erarbeitet. Stilistisch hat man sich seit eh und je dem Metalcore verschrieben, der so viel wie hardcorelastige Thrash Metal-Performance, bzw. eine thrashige Hardcore-Performance bedeutet. „Epidemic“ ist das erste Full Length Album und wurde wie alles davor in Eigenregie respektive ohne Label im Rücken aufgenommen. Das habe ich erst nach dem Hören bemerkt bzw. nachgelesen, was an dieser Stelle der Band zugute zu halten ist, denn was hier geboten wird, ist nicht mit Schlagwörtern wie „Amateur“, „Hobby“ oder „Schau’ ma mal“ in Verbindung zu bringen, hier kriegt man ordentlich was auf die Zwölf.
Wie schon erwähnt ist das gute Stück in den Metalcore einzuordnen, dementsprechend findet man auch tolle Hooklines, enorme Groove-Passagen und natürlich den gehörigen Schuss SLAYER (als Element des Thrashs). Geklaut wird hier allerdings nichts, an besagter Band kommt ganz einfach keine Gruppe vorbei, die Thrash ernsthaft in ihrer Musik integriert haben möchte. Das wäre so, als würde ich behaupten, jede Rock-Band klaut von LED ZEPPELIN bzw. jede Power Metal-Band von IRON MAIDEN.
Zurück zum Thema: Also der überwiegende Hardcore-Anteil, der natürlich vor dicken Power Chord-Orgien nur so strotzt, wird um diese Thrash-Note ergänzt. Das Ganze gefällt tendenziell auf CD gut, live allerdings um Längen besser. Gesanglich lässt man nichts anbrennen, es wird gebrüllt und gekeift wie ein Hooligan aus New Hampshire, dessen Lieblingsmannschaft gerade im Heimspiel verloren hat, alter Schwede! Ab und an stößt man auch auf obligatorische Groupshouts, die gut in Szene gesetzt werden.

Die Produktion ist wie alles Übrige nicht mit Underground-Standards zu vergleichen, hier waren Profis am Werk, lediglich die Toms des Schlagzeugs haben wohl zu wenig Aufmerksamkeit erfahren, gehen selbige chancenlos im Brachialsound von Snare und Bass unter. Tja, nobody is perfect …

PIGSKIN ist eine wirklich hervorragende Band, bei der man weniger von gut oder schlecht, sondern vielmehr von gefällt mir bzw. gefällt mir nicht sprechen kann (ein Phänomen, das man ja bei allen Top-Bands beobachten kann). Mir gefallen sie gut, andere Bands desselben Sektors gefielen mir aber schon mal besser (nicht zu verwechseln mit „andere Bands SIND besser“ --> siehe Satz davor).

www.pigskin.ch


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Run Down
2. Daisy Cutter
3. Facing Me
4. Epidemic
5. Why Dont You Look For Truth
6. Fuck Your Industry
7. When The Devil Runs
8. Coppo
9. Mountain Hill 82
10. Looking Into The Eyes
11. Sinnce 1996
Gesamtspielzeit: 45:34

Hansi
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Beitrag vom 30.01.2004
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