RAUNCHY sind ja einer der Aufsteiger der letzten Zeit, kein Wunder, ist zurzeit der Modern Metal (bitte nicht zu verwechseln mit Nu Metal) gerade doch in aller Munde. Heterogenität ist das Gebot der Stunde, und RAUNCHY wissen das sehr nett umzusetzen. Egal, ob man jetzt auf Stop-and-Go-Metal der Marke FEAR FACTORY, auf Emo-Core-lastiges Material à la THRICE oder auf futuristisch angehauchten Industrial Metal steht, man wird von allem ein bisschen was finden – mit Hauptakzent auf der erstgenannten Band allerdings.
Die Musik der sechs Dänen ist durchwegs catchy, verlässt aber nie den Weg der Komplexität. Die großteils clean gesungenen Refrain-Parts wechseln sich mit kniffligen Kompositionen der Rhythmik ab, ein Konzept, das nur selten schief geht. Allerdings sei hier gesagt, dass sich die Experimentierfreudigkeit auf rhythmischer Ebene im Vergleich zu Landsmännern von etwa MNEMIC in Grenzen hält. Also man braucht nicht Fuß und Finger dazu missbrauchen, den gespielten Takt herauszufinden, RAUNCHY wissen um ein gesundes Maß. Auch ist man sich nicht zu gut, von Zeit zu Zeit mal einen Akkord stehen zu lassen, um nett drüberzusingen/shouten, das lob ich mir!

Die Produktion schließt nahtlos an das Gesamtkonzept an: An Attack und Fettheit wird überhaupt nicht gespart, doch man lässt auch ein gewisses mechanisches Element einfließen, welches die bandeigenen Bezeichnung des „Futuristic Hybrid Metal“ bestätigt.

RAUNCHY gefallen mir gut, haun’ mich aber auch nicht vom Hocker.