Mancher Band werden Steine in den Weg gelegt. Steine, die eigentlich schon das Ausmaß von Felsen haben. Wie man die beiseite bekommt? Da hilft zum Teil nicht einmal der stärkste Bulldozer. Drüberklettern und danach weitergehen, anderes blieb auch MORTAL TERROR aus dem hessischen Kassel nicht übrig. Waren sie doch bei einer Plattenfirma unter Vertrag, die ihre eigentliche Aufgabe nicht wirklich ernst nahm. Die deutsche Band brachte das nicht ernstlich weiter. Nach langem Hin und Her nahm die Truppe dann wieder CDs in Eigenregie auf. Mit „We Set Your Thoughts On Fire“ liegt nun das fünfte Album der Thrash-Truppe vor. Wieso sich kein anderes/weiteres Label für die Arbeit MORTAL TERRORs interessiert, bleibt schleierhaft. Denn diese Jungs haben eindeutig das Potenzial, gewinnbringender vermarktet zu werden – so kapitalistisch das sich jetzt anhören mag. Anderen Gurkenbands werden die Möglichkeiten, Alben zu produzieren immer wieder in den Allerwertesten geschoben, rauskommen tut dabei fast nichts. Außer einer weiteren professionell abgemischten Scheibe im eigenen CD-Schränkchen. Hurra.
Hurra lässt sich zu „We Set Your Thoughts On Fire“ sagen. Endlich mal wieder eine Band, die sich dem traditionellen Thrash Metal widmet. Ohne irgendwelchem Schnickschnack, einfach nur eine konventionelle Fünferbesetzung. Die acht Lieder hauen mächtig in die Fresse. Was nicht zuletzt an der treibenden und eingängigen Gitarrenarbeit liegt. Die Riffs kommen wohl durchdacht rüber, hier und da mal ein gelungenes Solo. Die Symbiose, in den Thrash Metal auch Anleihen des Death Metal rein zu nehmen und das noch mit Punkeinflüssen zu würzen, gibt der Scheibe den nötigen Kick. Vor allem „We Don’t Car“ kristallisiert sich zum besten Stück des Albums heraus. Der melodische Refrain reißt sofort mit.
Okay, Jungs, ihr mögt es nicht, in eine musikalische Schublade gesteckt und mit Bands verglichen zu werden. Gesteht mir eines zu: Vor allem eure Refrains erinnern an DEMOLITION HAMMER, eine der geilsten Thrash-Combos auf Erden. Denn auch MORTAL TERROR legen den Fokus auf die mehrstimmigen Refrains. Das macht die ganze Sache neben den teilweise akustisch-ruhigen Passagen umso dynamischer - auch wenn Stefan Kunth am Mikro mit seinem rau-krächzendem Gesang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Er ist zu weit in den Vordergrund gemischt und vertreibt dadurch die Arbeit seiner Kollegen.
An der Aggression haben MORTAL TERROR ein wenig gespart. Die dürfte ruhig noch etwas ausgeprägter sein. Dann würde die Scheibe zu 100 Prozent auch die Nicht-Thrasher überzeugen. Weiter so Jungs.
MORTAL TERROR: „We Set Your Thoughts On Fire“ ist für 12,90 Euro bei Gerret Geilich, Bodenschwinghstraße 13, 34119 Kassel, zu haben oder via Internet: www.mortalterror.de.