VERY WICKED - Goregutgreedy
Label: Chainsaw Fisting Records
Sehr unartig, ja, das ist diese Band wirklich, und auf diesem, ihrem neuen Album, beweisen sie uns das in vollen Zügen.

"Intro Bloodthirst" heißt der Willkommensgruß, der einen auf die darauf folgende dreiviertel Stunde vorbereiten soll, und das tut er seinen Zweck erfüllend sehr gut.
Harte, aber doch nicht hirnlose und phasenweise sogar recht anspruchsvolle, nicht einfach zu verdauende Kost wird schon ab dem ersten Track geboten. Geiles Riffing, tiefer Grunz-Gesang und sehr dicht produzierter Sound dominieren, aber auch Soli und Refrain-artige Strukturen tauchen immer wieder auf und bieten ein gewisses Maß an Abwechslung. Sehr beeindruckt haben mich von Anfang an die Drums, die eine super Grundlage für alles liefern, und sich eigentlich nie aufdrängen oder sonst negativ auffallen würden.
Nahtlos geht ein Song in den anderen über und VERY WICKED verstehen es sehr gut, die Zusammengehörigkeit der Songs des Albums zu transportieren.

So reiht sich ein guter Track nach dem anderen ein, bevor mit dem Titeltrack "Goregutgreedy" das erste richtige Highlight auf einen wartet. Erschreckend düster kommt er aus den Boxen in das Ohr, ohne doch an Härte auch nur ein Quäntchen zurückzustecken. Wiederum sind es die Drums, die mich am Ganzen beinahe am meisten begeistern.

War bisher die Abwechslung zwar ein allgegenwärtiger Faktor, aber doch nur beschränkt vorhanden, so wird ab dem sechsten Track "Maggots From Inside Out" klar mehr variiert und man betont, dass man nicht "nur" herkömmlichen Brutalo Death Metal spielen kann. VERY WICKED übertreten Grenzen und lassen sich nicht einfach in eine Schublade stecken, jeder Song hat für sich ein eigenes Flair, klingt aber immer genau nach VERY WICKED und nach niemand anderem.

Ein wahrlich seltsames Intro leitet dann den Song "Come Back And Slay" ein, der sich bald zu einer Nummer entwickelt, die von Tempowechseln gerade so strotzt und von einem kleinen Refrain dominiert wird, der neben den fetten Gitarrenriffs, dem Ganzen mehr und mehr Atmosphäre gibt. Auch spielen sich VERY WICKED immer und immer wieder mit genial gesetzten, nur sekundenlangen Akustik-Parts, geschickt in das Herz (oder besser in die Magengrube) des Hörers.

Gut durchdacht sind die Songs allesamt und genau das ist das schöne an diesem Album, man hat sich wirklich Gedanken gemacht, wie man das Songwriting gestaltet, und dieses ist für mich auch sehr gelungen. Die Balance zwischen kompromissloser Aggression und großartiger Individualität ist schlichtweg gelungen. Bestes Beispiel hierfür ist der letzte reguläre Track "Revenge", denn er weiß von Anfang an zu überzeugen und setzt so ein sehr gutes Ende für dieses Album.

Doch das ist noch lange nicht alles, nachdem das Outro ausgeklungen ist, darf sich der Hörer noch auf drei kleine versteckte Überraschungen freuen, und eines kann ich versprechen, man wird damit sicherlich nicht rechnen...

Dank sehr hoher Eigenständigkeit, der Abwechslung und der trotzdem permanenten Härte ist dieses Langeisen zu einem sehr guten geworden und ich kann es wirklich nur an alle Death Metal Fans weiterempfehlen, die nicht unbedingt wollen, dass alle Bands einem gewissen Schema entsprechen, denn das tun VERY WICKED mit Sicherheit nicht.

www.verywicked.de.vu


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro Bloodthirst
2. Totally Dismembered
3. Sick And Pervert Freak
4. Brutal Suffering
5. Goregutgreedy
6. Maggots From Inside Out
7. Mortal Passion
8. Come Back And Slay
9. Selfjustice
10. Strangulated Salvation
11. Shedding Of Skin
12. Revenge
Gesamtspielzeit: 46:33

shark
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Beitrag vom 25.01.2004
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