Ich war schon gespannt, wie die Bay Area-Legende EXODUS anno 2004 klingt. Im Gegensatz zu einer anderen ehemaligen Bay Area Trash-Band, deren Name mit M beginnt (deren neues Album aber eh ganz gut ist, wenn viele auch was anderes behaupten), spielen EXODUS immer noch puren Trash Metal. Gerade jetzt, wo es wieder den absoluten Overkill an Death Metal-Releases gibt, ist es unwahrscheinlich erfrischend, eine richtige solide, pure Trash Metal-Scheibe zu hören. Das ist mir schon bei der neuen DESTRUCTION aufgefallen, und es ist auch bei den Mannen um Gary Holt so.

Los geht es mit dem flotten „Scar Spangled Banner“, man möchte meinen, all die Jahre und zwischenzeitlichen Trends sind spurlos an den Jungs vorübergegangen. Aber das ist ja bei SLAYER auch so. In dieser Richtung geht es auch auf „War Is My Shepard“ weiter, schnell und aggressiv bis zum Abwinken. Mit „Impaler“ hat man auch ein altes Stück vom ersten Demo verbraten, dass sich perfekt in das Songmaterial einfügt, was natürlich nicht heißen soll, dass das Album altbacken klingt. Stücke wie „Blacklist“ und „Culling The Herd“ bewegen sich mehr in Midtempogefilden. „Shroud Of Urine“ überzeugt besonders durch das geile Gitarrensolo im Mittelteil, und ist ansonsten auch eher schnell und aggressiv. Für mich das beste Stück der Scheibe ist „Forward March“, es geht ab wie Sau und besonders die Gesangsleistung ist auf diesem Song exzellent.

Von Alterserscheinungen gibt es bei EXODUS keine Spur, SLAYER, DESTRUCTION und Konsorten sollten sich warm anziehen, „Tempo Of The Damned“ ist nämlich ein ziemlicher Hammer!