VICIOUS CIRCLE - An Extract From „A Diary Of Deathtiny“
Label: Eigenproduktion
Eine ungewöhnliche Veröffentlichung: Vorliegende Maxi dient sowohl als Appetizer für das angekündigte Debüt „A Diary Of Deathtiny“, von dem der Audio-Teil vorweg genommen wurde, und ebenfalls als kleine Multimedia-Retrospektive der bisherigen Bandgeschichte, die immerhin ins Jahr 1997 zurückreicht.

Der hübsch gelayoutete Multimedia-Part des Extrakts besteht aus einer Bio- und Diskographie – beide lassen sich zumindest auf meinem Exemplar nicht anwählen – und den Videos zu „Her Face In The Mirror“ und „Night Child“, beides Songs der ersten Mini „Beneath A Dark Sky“ (2001). Die Clips sind für Underground-Verhältnisse ganz nett in einer relativ unspektakulären, typischen Metal-Optik gehalten (viele Live-Szenen, verfremdet mit gängigen Videoeffekten, ein bisschen Backstage-Zeugs, mittelalterliche Kulisse).

„Im allgemeinen nennen wir unseren Stil „Melodic Black Metal“, worauf wir uns aber nicht festlegen“ (Booklet). Eine realistische Einschätzung, denn das Musiker-Quartett plus Sängerin Christina Schröder und Shouter Christoph Piesk grasen stilistisch eine ganze Reihe düsterer Genres ab: Der zweistimmige Wechselgesang ist dem Gothic eigen, die trefflichen Soli entsprechen am ehesten dem Power Metal, während sich die Rhythmus-Fraktion auf nüchternen Mitt-Neunziger Black Metal konzentriert. Christina dominiert gesanglich leicht, was aus mehreren Gründen sehr schade ist, denn insgesamt verliert der Sound der Bielefelder durch den Sopran gehörig an Aggressivität und der Hörer, so nach dem zweiten, dritten Durchlauf die Nerven. Nun singt die Dame nicht wirklich schlecht, allein ihre Gesangslinien sind von beispielloser Penetranz und Höhenlastigkeit, was den Gesamteindruck deutlich nach unten zieht. Christoph hingegen kopiert den kleinen CARDLE OF FILTH-Dani bis ins Detail, was wiederum die B-Note ruiniert. Überhaupt scheint man im Hause VICIOUS CIRCLE von den (frühen) Engländern ausgesprochen begeistert zu sein, nicht nur musikalisch, sondern auch konzeptionell, denn „A Diary Of Deathtiny“ soll einmal mehr im Vampire-Millieu angesiedelt sein. Gemastered wurde im Staccato Studio zu Hannover (u.a. RUNNING WILD), was man auch hört - klangliche Mängel gibt’s keine.

Dennoch: Dem überambitionierten Promo-Auftreten wird die Musik zu keiner Zeit gerecht, und die zählt schließlich.

www.viciouscircle.de


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. This Forest’s Dark Heart
2. Atrocity In Excellence
3. This Forest’s Dark Heart (edit)
4. Night Child (video)
5. Her Face In The Mirror (video)
Gesamtspielzeit: 16:46

Tobias
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Beitrag vom 22.01.2004
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