Live CDs sind Herausforderung und Möglichkeit für Künstler, um wahre Qualität zu beweisen. Manchmal aber auch für die Fans und Hörer.
Dabei muss nicht nur die Show einwandfrei gespielt sein und die Aufnahme passen, nein, das Wichtigste ist die Stimmung, die Atmosphäre.

Perfekt wäre eine CD, die von Beginn an Ohren und Gliedmaßen fesselt und erst nach Einschreiten der Freundin oder des Freundes, Körper und Seele Ruhe schenkt.
Bei „TERROR2000 – SLAUGHTER IN JAPAN LIVE 2003“ lässt jedoch das sehr billig wirkende Coverartwork Schlimmstes befürchten.

Das Line-up des Konzertes liest sich wie das eines Sadomaso-Vereins:
Speed: „Hellish screams“
Klas `Clift` Ideberg: “String torturer no1” (DARKANE-Guitarist)
Nick Sword: “String torturer no2”
Dan Svensson: “Thunder bass”
Erik `The Engine` Thyselius: “Burn – out battery”

Als Intro wählte man Motorenlärm eines Autorennens, deutet also wie erwartet auf ein schnelles Fortlaufen und lässt schweinisches Metalgefidle vermuten.
Umso mehr verwundert es, dass der Sänger und Frontman (SOILWORK-Vocalist), welcher sich selber „Hellish screams“ tauft, Lied Nummer drei mit „Oi Oi“ Gegrunze einleitet. Das wirkt nicht nur äußerst unpassend, sondern weist auch einen musikalischen Charakterzug der Band auf, den man klar raushört: Hardcore.

Manchmal hat man fast den Eindruck, man hört BACKFIRE und nicht TERROR2000, wenn, ja, wenn nur nicht die Stromgitarrenspieler so höllisches Tempo vorlegen würden.
Textlich fällt leider so viel Abwechslung und Neuheit auf wie in den Witzen Karl Moiks.
Mit Lied Nummer neun, einem schlechten Cover des ELVIS PRESLEY-Klassikers „Devil In Disguise“, treten sie meiner Ansicht nach wieder fett in Mäusekacke, denn um sich mit dem „KING“ messen zu können, muss man mehr können, als nur gut Gitarre zu spielen.

Leider bleibt im Ganzen gesehen kaum was von der anfangs erwähnten Atmosphäre hängen, und die CD wirkt daher eher wie eine lasche Aufnahme.