REQUIEM - Formed At Birth
Label: Revenge Productions
Nun ja, es ist doch so: Das große Problem im (brutaleren) Death Metal ist, dass es eine große Masse an Bands gibt. Gut, das alleine wäre noch kein Problem, aber in dieser großen Masse sind, zumindest nach meiner Ansicht, vergleichsweise wenige Bands, die wirklich herausstechen. Damit will ich jetzt nicht das Genre niedermachen, sondern nur einmal feststellen, dass sich viele Bands recht ähneln und, wenn man sich nicht wirklich intensiv mit ihnen beschäftigt hat, man sie gar nicht so einfach unterscheiden kann. Es klingt eben "nur" nach (Brutal) Death Metal. Natürlich gibt es Ausnahmen: seien es zum Beispiel SIX FEET UNDER, durch groovigen Sound, BLOODBATH, durch einfallsreiche, aber dennoch traditionelle Gitarrenarbeit und herausragenden Growlings, oder NILE, welche durch geschickten Einsatz von ägyptischen Einflüssen ein vollkommen neues Flair in ihre Musik gebracht haben.

Die Schweizer REQUIEM, deren neuesten Output ich nun hier vor mir liegen habe, schaffen es für mich leider definitiv nicht, aus der großen Masse der "durchschnittlichen" Bands heraus zu stechen, viel mehr befinden sie sich genau darin, liefern aber mit dem Album "Formed At Birth" ein sehr brauchbares Stück an Death Metal ab.

Zur CD selbst: Nach einem kurzen gesprochenen Intro macht sich eine Welt voller Aggression und Härte auf, Doublebass und Blastbeats fehlen natürlich auch hier nicht. Durchgehend fallen eigentlich auch keine Produktionsschwächen auf, im Gegenteil, dies gelang überraschend sehr gut, lediglich das, für meine Ansicht streckenweise zu eintönige Schlagzeug, überzeugt nicht gänzlich.
Teilweise erinnern Passagen an Bands wie NAPALM DEATH oder NASUM, zum Beispiel der oftmalige Wechselgesang zwischen (recht gutem, aber leider an Ecken und Kanten mangelndem) Growling und Kreischgesang. Auch bestimmte Gitarrenläufe lassen eine Ähnlichkeit nicht abstreiten, was aber durchaus vertretbar ist, da man weit entfernt ist zu kopieren.

Als positiver Aspekt ist sicherlich zu nennen, dass man zu praktisch jeder Nummer ohne Probleme bangen kann, da macht sich die eintönige Drumarbeit wiederum bezahlt, auch entsteht kaum ein Soundbrei, was mich bei manch einer Todes-Metall CD schon etwas geärgert hat, was wiederum der tollen Produktion zuzuschreiben ist.

Bis auf die letzten beiden Remix-Nummern, ist auch jedes Stück mit einem roten Faden versehen, so dass der Silberling als ganzes recht gut rüberkommt. Highlight ist für mich der Titeltrack "Formed At Birth" und "Child Of A New Generation", die für sich Akzente setzen und nicht einfach untergehen. Genau das fehlt aber bei den restlichen Tracks ein wenig.

Insgesamt gefällt mir die CD wirklich gut, nur eben fehlt es an Eigenständigkeit und vielleicht einem Quäntchen Selbstvertrauen um den Mut zu haben wirklich etwas Eigenes zu kreieren. So werde ich doch eher die oben genannten Gruppen REQUIEM vorziehen, wenn ich wirklich aktiv Death Metal hören will. Empfehlen ist diese CD aber sicherlich denen, die sich einschneidend mit dem Genre befassen und nicht von jedem Album etwas Neues und Besonderes erwarten. Meine gute Bewertung ist darauf zurückzuführen, dass praktisch nichts falsch gemacht wurde und man sehr gut zu diesem Langeisen abgehen kann.

www.requiem-net.com/


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. River Of Blood
2. Child Of A New Generation
3. Mind Control
4. Formed At Birth
5. Alone
6. Sentenced To Death
7. Murder U.s.a.
8. Kill-fuck-die
9. Living In Misery
10. Murder U.s.a. (blackbird-remix)
11. Fuck-kill-die (brutal Death Version)
Gesamtspielzeit: 37:53

shark
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Beitrag vom 05.01.2004
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