PROMAETHEUS UNBOUND - Reforging Pneum
Label: Eigenproduktion
Black Metal aus Italien? Hört man nun wirklich nicht alle Tage, klingt jedoch ganz ordentlich, auch wenn es sich genau genommen überhaupt nicht um Black Metal handelt, zumindest nicht immer.
Die Erklärung hierfür liefert die Biographie der Römer PROMAETHEUS UNBOUND, deren Mitglieder sich, nach eigener Aussage, aus den extremeren Stilarten rekrutieren: So hört und spielt die Rhythmusfraktion am liebsten Thrash und Death, während die beiden Gitarristen Synder und Nepesh Ra auf schwedisches Todesblei respektive norwegischen Schwarzstahl schwören, was sich allesamt im Bandsound niederschlägt, ergänzt um so manches Riff aus der Power Metal-Kategorie (wie sollte es auch anders sein bei Italienern…).

Somit dürfen sich die Puristen auch weiterhin auf den Norden konzentrieren, denn die stilistische Inzucht des Quartetts erfordert schon einiges an Toleranz. In Anbetracht, dass es sich bei „Reforging Pneum“ allerdings erst um das zweite Promo-Demo der zudem überaus jungen Band handelt (Gründung: September 2001), darf es nicht verwundern, dass der Prozess der Stilfindung noch andauert.

Bis es soweit ist, begnügen sich PROMAETHEUS UNBOUND mit rasant-heftigen Songs, die für eine Demo-Band über einen erstaunlich hohen Wiedererkennungswert verfügen, was wohl nicht zuletzt auf die relativ große Stilvarietät zurückzuführen ist. Insgesamt betrachtet überwiegt der Anteil an melodiösem Death, weshalb ich den Anspruch, man spiele Black Metal, ablehne. Der Sound ist gemessen mit Demo-Maßstäben erstklassig und dennoch angemessen rau, die instrumentalen Fähigkeiten aller Musiker enorm. Es ist geradezu hörbar, dass sich die Vier technisch nicht beschränken müssen und in Sachen Soli, Breaks und Blasts nur beste Qualität liefern. Frontnudel Synder kann sich ebenso wenig auf einen Stil einigen wie seine Kollegen und growlt, schreit, gruntet und keift in reger Abwechslung.

P.S.: Die angegebene Spielzeit fällt reell etwas geringer aus, da ein überflüssiger Hidden Track – eine Variation des Backward Masking-Intros – die Angelegenheit in die Länge zieht.



www.promaetheus-unbound.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Gothic Vulture
3. Dethroned
4. Thanatos (At The Edge Of Reality)
5. The Cannibal Naphidim
Gesamtspielzeit: 28:28

Tobias
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Beitrag vom 28.12.2003
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