GARDENS OF GEHENNA - The Downfall Of Jezira
Label: Prphcy
Doom Metal hat ein Problem, da sind sich wohl einige Metal-Freaks einig: Diese Art der Musik kämpft immer damit, nicht in eine verebbende Schwermütigkeit zu verfallen. Der Schritt in Richtung Monotonie und damit Langweiligkeit ist nicht weit. Nun gut, es gibt einige gute Vorreiter, etwa CATHEDRAL und die alten MY DYING BRIDE. Allzu reich besät an Bands ist dieses Genre ohnehin nicht. Mit GARDENS OF GEHENNA ist seit Jahren schon eine deutsche Band im Doom Metal vertreten. Nun hat die Band mit „Mechanism Masochism“ ihren dritten Longplayer vorgelegt. Gehen wir wieder an den Ausgangspunkt dieses Reviews zurück. Doom Metal: Schleppend. So beginnen GARDENS OF GEHENNA auch ihr neuestes Album. Bei allem Respekt, der Einstieg ist nach dem Intro mit „The Downfall Of Jezira“ alles andere als glücklich gewählt. Da sind wir wieder beim angesprochenen Problem des Genres. Die monotone Schwerfälligkeit des Stücks vermiest dem Hörer eine für sein Faible erwartete Euphorie. Er wird mangels Einfallsreichtum des Songs zum Weiterzappen auf die nächsten Stücke ermutigt. Erst bei Lied Nummer vier, „Sestra“, ist ein Aufhorchen angesagt. Die treibenden Gitarren, bedrohlich untermalt mit Industrial-Klängen aus dem Keyboard, machen dieses Stück zu Doom Metal, wie man ihn sich erwartet: Lahm, aber nicht lähmend, mit entsprechendem Aha-Effekt. An ihren Instrumenten lassen GARDENS OF GEHENNA keine Wünsche offen. Sie beherrschen ihr Handwerk präzise. Denn auch das ist eine Schwierigkeit des Doom Metals. Alles muss punktgenau und wohl durchdacht aus dem Äther kommen. Zurück zu den zehn Liedern. Auf die Tempitube und das Knöpfchen „melodische Abwechslung“ drückt die Band in „Opus Noctis“ und liefert damit den Höhepunkt der Scheibe ab. In die alte Zeit der MY DYING BRIDE versetzen die Deutschen in „The Anatomy Of Melancholy“, wenn auch mit durchweg bös-growligem Gesang von Andreas Opel. An die großen Meister kommen GARDENS OF GEHENNA aber nicht ran. Es ist das gewisse Etwas, das fehlt. Was den Rest des Albums betrifft, bleiben GARDENS OF GEHENNA zwischen dem eintönigen „The Downfall Of Jezira“ und dem interessanten „Sestra“ stecken. Schade eigentlich. Denn in der Band steckt genügend hörbares Potenzial für eine sehr gute Doom-Band. Für mehr Aha-Effekte. Und, um das gewisse Etwas zu erreichen.



www.gardens-of-gehenna.de


3 von 7 Punkten

Tracklist:
1. A Dissonant Prelude To Divine Decay
2. The Downfall Of Jezira
3. Demons’s Diaspora
4. Sestra
5. Gods Of Gloom
6. Opus Noctis
7. Blood Dark Floods
8. The Anatomy Of Melancholy
9. Dark Angel
10. Rabennutte
Gesamtspielzeit: 48:22

Philipp
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Beitrag vom 13.12.2003
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