MANDRAKE - Calm The Seas
Label: Smd Prphcy
Lange ist es her, dass THEATRE OF TRAGEDY die Vorreiter eines neuen Stils waren. Sie verstanden es, männliche Growls mit be- und verzaubernder weiblicher, klarer Stimme in eine Symbiose münden zu lassen, die an die Schöne und das Biest erinnert. Viele Nachahmer fand die Band nicht. Und wenn, ließ deren Qualität zu wünschen übrig, sie wurden schlicht nicht beachtet oder endeten einfach als billige Kopie. Das war die eine Art, semantisch gesehen Kunst, des Gothic Metals. Anders sah es da schon bei den choral-angereicherten Bands wie TRISTANIA, SINS OF THY BELOVED oder SIRENIA aus, die auf dem Prinzip THEATRE OF TRAGEDYs basieren. Von daher wurde es Zeit, dass sich wieder einmal eine Truppe mit fundamentalen Growls und lieblicher Weiblichkeit auftat: MANDRAKE. Es ist eine Wonne, wieder einmal solche Musik zu hören, wie auf dem neuesten Silberling „Calm The Seas“. Auch wenn sie gegenüber den großen Vorreitern – mittlerweile bekanntlich in die popige Elektro-Schiene abgedriftet - Abstriche machen muss. MANDRAKEs Sängerin Birgit Lau wird noch lange nicht an die durchdringende, glockensüß klingende Liv Kristin Espenaes heran kommen. Ihr männliches Gegenstück Lutz de Putter lässt dagegen keine Wünsche offen, verleiht der Musik die nötige düstere Note und erinnert an Raymond Rohonyi. MANDRAKE beweisen im Songwriting vor allem eines: Sie haben das Händchen für mitreißende Melodielinien. Das wird vor allem in „Essential Trifles“ deutlich. Das Lied ist prädestiniert, in allen Gothic-Clubs hoch und runter gespielt zu werden. Die beiden Sänger beweisen ausnahmslos eine tadellose Leistung und machen den Song im Zwischenspiel mit popig-angelegten Rhythmen zu einem Hit. Es ist ein selten gutes Stück. Das, wie auch die anderen zehn Lieder, leben von einer ungeheuren Lebendigkeit. Zum Vorteil entwickeln sich in dieser Hinsicht die keyboard-unterstützten Harmonien und die stellenweise klar gesungenen Parts des Sängers. Nicht alle Lieder sind durchweg gleich gut gelungen. Doch als Gesamtwerk gesehen ist das eine der besten Scheiben im Gothic-Bereich der vergangenen Zeit – wie es eben ein Fan THEATRE OF TRAGEDYs der alten Tage mögen muss.



www.mandrake.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Soaked Through The Skylight
2. Shine
3. The Reason If Not Far To Seek
4. Entwine
5. Memorabilia
6. Essential Trifles
7. Insomnia
8. Dronning Maud Land
9. Blue Hours Decade
10. Distant Shores
11. Driftling Apart
Gesamtspielzeit: 53:49

Philipp
Weitere Beiträge von Philipp

Weitere Beiträge über MANDRAKE

CD-Bewertung
1 Stimme(n)
Durchschnitt: 2
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  



1 bereits abgegebene Kommentare


Beitrag vom 13.12.2003
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: