Ja, bei manchen Bands steht man vor der Definitionsfrage. Der Frage, was für einen Stil verfolgt die Truppe mit ihrer Musik. Meistens sucht der Rezensent nach einer Mittellösung. Doch auch die fällt bei GABARDINE schwer. Keine einfache Aufgabe, die Arbeit ihres Debüts „Slow Motion Rocket“ zu beschreiben. Rock, ja das wäre der einfachste Weg des Kompromisses, ein weitläufiger. Irgendwie vereinen die Schweizer ein bisschen was von Stoner, ein bisschen was von Indie, ein kleines bisschen was von Alternativ. Auf jeden Fall klingt es abgefahren. So abgefahren, dass der Durchschnittshörer damit nicht viel anfangen kann. Die schrägen Töne, oft von Hammondorgel-anmutenden Keyboards untermalt, lassen in den 15 Songs keine Ruhe einkehren. Es ist ein wirres Klanggefüge, das GABARDINE zusammenmixen - egal, ob nun Keyboard, Gitarre oder der Sänger dabei im Vordergrund stehen. Ohnehin gibt der Shouter keine Glanzleistung ab. Sein lasziv-elegisches Organ zieht das ganze Album nur noch weiter nach unten. Die ganze Scheibe plätschert einfach dahin ohne großen Aha-Effekt, also ohne große Überraschung. Nur eines ist sicher, dass „Slow Motion Rocket“ auf melancholischen Melodielinien aufgebaut ist. Trotz der Schräge.