Zwei Lieder. Auf einer CD. Von deren Cover zwei Männer im Stil der 20er Jahre düster aus der Wäsche schauen. Zwei Lieder von SCHWADORF & KONSTANZ auf „The Vision Bleak“ – wie laut Booklet wohl auch ein Label heißen soll. Da soll sich mal einer auskennen. Nein, dabei handelt es sich nicht um Ortsnamen aus der bayerischen Bergidylle sowie aus dem dauervernebelten Bodenseegebiet. So heißt die Band, bestehend aus Allen B. Konstanz und Ulf Theodor Schwadorf. Schauen wir mal, wie sich die 20er Jahre ins Jahr 2003 versetzt anhören, diese üppige CD mit ganzen zwei Liedern. Allen Unkenrufen zum Trotz. Zwei sehr gute Lieder im rockigeren Stil der SISTERS OF MERCY. Sie machen ihre Sache gut, die zwei düster dreinschauenden Kollegen. Angesichts der Musik sind die grimmigen Gesichter nicht notwendig, Jungs. Das erste Stück, „Lone Night Rider“ besitzt Hitqualität, reißt einen einfach mit. Treibende Gitarren, unterstützt von futuristischen Klängen des Keyboards. Wer auch immer der Sänger der beiden Herren ist, er hat sich etwas bei den SISTERS abgeschaut. Der Refrain weiß absolut zu überzeugen, auch wenn der Text anachronistisch anmutet: „Here Comes The Lone Night Rider“. Was Herrn SCHWADORF und Herrn KONSTANZ aber noch besser gelungen ist, ist Lied Nummer zwei „Elisabeth Dane“, ein überwiegend instrumentales Stück. „Elisabeth Dane“? Aha, John Carpenter gab das Themas vor. Nun gut, der Song hat es dennoch in sich. Bedrohlich sieht er der Apokalypse entgegen, umgarnt von Piano und stellenweisen gesprochenen Passagen mit ebenso elegischem Inhalt. Die Beschreibung dieses Werks ist schwer, man sollte es gehört haben. Belassen wir es aber bei „sollte“. Denn für Ende des Jahres – ho ho ho ho – wollen Sir SCHWADORF & KONSTANZ noch mehr ihrer gothischen 20er Jahre produziert haben über das Label The Vision Bleak. Liebe Herren, das Jahr ist fast fertig. Und wieso haben wir bisher immer noch ein Zwei-Track-Werk vorliegen? Her mit dem Rest, die Vorhut hat Lust auf mehr gemacht.