ANTIMATTER - Lights Out
Label: Prophecy
Die britische Band ANTIMATTER, bestehend aus dem Ex-ANATHEMA-Songwriter Duncan Patterson und Mick Moss, hat mit "Lights out" ein sehr bewegendes, von Gefühlen strahlendes, sphärisches Album geschaffen, das durch elektronische Effekte und eingefügten surrealen Tönen einen gewissen symbolischen "Alpha und Omega Charakter" enthält. Doch dies zu erörtern hebe ich mir für den Schluss dieser Zeilen auf.

Doch nun langsam und bedächtig: Wenn man "Lights out" hört, fällt es schwer, seine Gedanken woanders hin zu lenken, da sie eine sehr gegenwärtige Platte ist. Diese gehauchten, geflüsterten Worte, die mit sanften Piano-Akkorden sowie Einzeltönen, immer wiederkehrenden Melodien, entspannten Drumloops und einem unaufdringlichen, sich anschmiegenden Basslauf diese enorme Sensibilität umschreiben, die diese Musik zum Ausdruck bringen will.
Der Gesang und der Aufbau der Musik - diese Platte enthält auch ein rein instrumentales Stück - erinnert an Größen der 60er/70er Jahre wie PINK FLOYD, aber auch an die düstere New Wave Band THE CURE, deren Alben auch nicht wegen Mangels an langen Instrumentalteilen beziehungsweise reinen Instrumentalstücken klagen können. Wenn man Hörer von Trip Hop Bands wie PORTISHEAD ist, wird man auch hier aufgrund der märchenhaften Beats und den hellen Frauenvocals Parallelen ziehen können.
Dennoch bekommt "Lights out" durch das Zusammenklingen von männlicher und weiblicher Stimme einen eigenständigen Touch und eine Art von Message: vielleicht will die Musik den unausgetragenen Konflikt - ob nun zwischen Mann und Frau oder den mit sich selbst - darstellen, den jeder in sich birgt, aber der hier durch Resignation abgewehrt wird. Dies würde diese unglaublich intensive Melancholie in der Intonation der Lieder beweisen. Ich könnte um das Geschriebene zu belegen kein bestimmtes Lied herauspicken, da dies auf den ersten wie auf den letzten Ton zutrifft.
Ein Kritikpunkt könnte sein, dass es zu klar ist, auf was die Songs hinauswollen, da man als stiller Hörer diese Musik durchschauen, fühlen kann. Dennoch öffnen sich immer wieder neue Türen in andere sphärische Welten, was durch Gitarrenausbrüche, sich aus einem Flüstern heraus erhebende Stimmen, Worte wie Sätze, die in einem Echo verhallen, orchestralische Ausbrüche und teilweise monoton, steril wirkenden Drumcomputer-Experimenten zeigt. Wiederum sind diese stilistischen Merkmale von symbolischem, raffinierten Charakter und lassen dem Hörer viel Interpretationsraum.
Interessant als Beispiel dafür herauszuheben ist das Anfangs- und Schlussstück: "Lights out" läutet mit sirenenartigen Geräuschen eine Apokalypse ein, die im Schlussstück "Terminal" durch das Erlöschen eines Pulsschlages ihr Ende findet: Lights out... eben..

warp9.to/antimatter


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Lights Out
2. Everything You Know Is Wrong
3. The Art Of A Soft Landing
4. Expire
5. In Stone
6. Reality Clash
7. Dream
8. Terminal
9. Everything You Know Is Wrong (acoustic)
Gesamtspielzeit: 49:53

Sophie
Weitere Beiträge über ANTIMATTER

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  



1 bereits abgegebene Kommentare


Beitrag vom 09.12.2003
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: