REVOLTONS - Night Visions
Label: Limb Music/SPV
REVOLTONS, eine weitere Power Metal Band aus Italien bringen mit "Night Visions" also ihr Debüt in meinen Player. Das Cover jedenfalls wirkt viel versprechend auf mich und somit besteht die Hoffnung auf eine Band mit Individualität, und keine Kopie RHAPSODYs.

Der Beginn der CD lässt auch auf keinen Fall auf dies schließen. Das Intro "Eternal Pain" klingt im ersten Moment einmal sehr nach Soundtrack, einem guten aber, was schon mal positiv hoffen lässt.
Auch nach dieser Einleitung geht es gut weiter, der Sound ist ungewohnt hart für eine Power Metal Band wirkt er zusätzlich noch düster und mit leicht mysteriösem Hauch in sich. Alles klingt sehr gut bis die Stimme einsetzt. Insbesondere bei diesem ersten richtigen Track "Cell Of Death" kann ich mich mit ihr überhaupt nicht anfreunden, sie zerstört eher, als würde sie der Musik etwas hinzugeben. Der Sänger scheint sich hier etwas zu überschätzen, hauptsächlich die Tonhöhe, die mehr an True Bands wie HAMMERFALL erinnert als an Power Acts wurde etwas zu hoch angesetzt würde ich sagen und die Stimme zu sehr in den Vordergrund gedrängt, dass sie die sehr gute Musik beinahe ausrangiert.
Doch zum Glück stellt der Gesang ja nur einen Teil des Gesamten dar, denn der Rest beinhaltet sehr viel Positives. Schnelles und für das Genre bewundernswert aggressives Gitarrenspiel, mystische Umgebung schaffende Keyboards und gute Drum-Arbeit runden zusammen mit geschickten Soli das Bild ab.
Auch wenn man einen Blick auf die Texte wirft wird man nicht enttäuscht: Zum Titel "Night Visions" passende düstere Geschichten beherrschen die Lyrics der REVOLTONS.

Mittlerweile bin ich bis zum vierten Stück vorgedrungen und mehr oder minder noch etwas skeptisch. Zwar war der letzte Track "Hands Of Magellano" nicht von schlechten Eltern, doch umso weniger hat mir der zweite Song gefallen.
Hier kommt nun der Track "Before The Dawn", welcher ein Instrumental darstellt. Sehr schön und ruhig wirkt es und beschreibt in meinen Augen sehr treffend das Leben vor Sonnenaufgang, wenn noch beinahe jeder schläft. Alles liegt in einer friedlichen Regungslosigkeit da und wartet auf die ersten Sonnenstrahlen. Gespielt wird das Lied nur von akustischen Gitarren, untermalen von symphonischen Keyboards und es gefällt mir bisher beinahe am besten. Doch die Betonung hierbei liegt ganz klar auf "bisher", denn ab nun geht es steil nach oben. Der Gesang wirkt nicht mehr so erzwungen und ist zurückhaltender geworden. Abwechslung wird ab nun zelebriert, so vernimmt man sogar den ein oder anderen Death Metal-artigen Shouter in diesem Song "Reality Met Childhood", welcher somit wieder um einiges individueller wirkt. Kraftvoll und einfallsreich kommt so der Track herüber und hebt die leichte Enttäuschung des Anfangs wieder auf, auch wenn mir der Gesang nach wie vor nicht ohne wenn und aber gefällt. Erreicht er nämlich höhere Gefilde, verfehlt er weiterhin meinen Geschmack. Trotzdem sehr guter Song, der sogar Ähnlichkeiten mit CEA SERIN aufweißt, die ich sehr gerne höre.
Immer interessanter wird der Songaufbau und immer mehr Verblüffungen überraschen einen im Laufe dieser CD, so stößt man mit "Malcom's Drama" auf eine Vertonung des Mega-Kinohits "The Sixth Sense", welcher wunderschön gelungen ist. Eher auf der ruhigen Seite verbleit der Song, welcher sich bald zu einer balladesken Darbietung dieser schönen Geschichte entpuppt, wobei die Musik wieder sehr soundtrackähnlich wirkt, nicht sonderlich aufregend, aber vollkommen seine Aufgabe erfüllend.
Auf diese ruhige Nummer kommt etwas schnelles und wiederum ist man überrascht, da man hier auf Ähnlichkeiten mit Thrashern wie NEVERMORE stößt, welche es auch verstehen dieses Gefühl der Hektik zu erzeugen, was auch hier hervorragend gelungen ist. Einem Albtraum gleich fühlt man einen kleinen Schock in sich beim Anhören dieses Songs. Auch die Lyrics tragen wieder sehr gut zur Atmosphäre bei.

" Where is the angel I've always looked for?
Where are the symbols that simple people read?
Where are the people that only want to live?
Where is the light that once surrounded me?"

Nach diesem Song, "Time For Words Inside", sind zwar die Höhepunkte passé, jedoch bergen auch die letzten beiden Tracks noch einiges gutes in sich.
So ist zusammenfassend zu sagen, dass ein am Anfang von mir klar unterschätztes Album, noch zu einem richtig gutem Werk geworden ist. Ab dem Instrumental gibt es eigentlich nur mehr gute Songs zu hören unter denen sich auch ein paar Perlen verbergen, die "Malcom's Drama" und "Time For Words Inside" genannt wurden.

www.revoltons.com/


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Eternal Pain
2. Cell Of Death
3. Hands Of Magellano
4. Before The Dawn
5. Reality Met Childhood
6. The Old Walls
7. Malcolm`s Drama
8. Time For Worlds Inside
9. The Autumn Believer
10. The Court`s Fool
Gesamtspielzeit: 51:01

shark
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Beitrag vom 07.12.2003
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