DEIVOS - Hostile Blood
Label: Butchery Music Co
Hart, schnell und unbarmherzig, das waren die ersten drei Worte, die mir in den Sinn kamen, als ich diesen Silberling in meinen Player schob. Die Band, gegründet 1997 von Tomasz Kolcon (ex ENGRAVED), wirkt selbstsicher und motiviert, ab dem ersten Takt.
Was auch sofort auffällt, und das leider im Negativen, ist, dass die Produktion eher schwach ist. An einen klaren, guten Klang ist also nur begrenzt zu denken, aber bei einer Death Metal Scheibe ist so etwas schon verzeihbar, und ich sehe erst einmal darüber hinweg.

Die ersten zwei Tracks sind mit etwas mehr als drei Minuten recht kurz geraten, was aber weiter nicht stört, denn sie sind nicht von schlechten Eltern. Brutale Gitarren-Riffs in einem Wahnsinnstempo heruntergebrettert und tiefe Growl-Vocals dominieren das Klangbild, wobei besonders die Vocals eine Spur deutlicher sein könnten, denn ohne die dazugehörigen Texte hat man kaum eine Chance ein Wort, geschweige denn ganze Sätze zu verstehen, was mir aber auch im Death Metal Bereich in gewissen Maßen wichtig ist.

Abwechslung, so glaubt man, wird hier nicht sonderlich groß geschrieben, das kann ich auch bis zum dritten Song "Encircled By Nothingness" unterschreiben, ab da wird es allerdings um einiges besser, denn mehr innovative Ideen werden eingebaut. Es gibt sogar recht eingängige Parts, die man nach mehrmaligem Anhören sogar schon mitshouten kann.
Zu den Lyrics sollte auch gesagt werden, dass diese zwar, wie in der Szene ja üblich, sehr derb ausgefallen sind, jedoch muss ich hier anmerken, dass auch durchaus intelligente und kritische Teile darin vorhanden sind.
Eine gewisse Ähnlichkeit zu Acts wie VADER fällt ständig auf. Man kann aber nicht sagen, dass die Band nur kopiert, so werden immer wieder geschickt gesetzte Pausen oder ähnliche Ideen eingesetzt, um die Aufmerksamkeit des Zuhörers wieder auf die Musik zu lenken und überrascht diesen dann nicht nur einmal.
"Scarcity Of Suffering" stellt dann das beste und abwechslungsreichste Lied auf dem Album dar. Kurze Soli, die sogar teilweise an DEATH erinnern, unterbrechen immer wieder die trockenen Riffs, welche schwer aus den Boxen dröhnen. Dieser vierte Song wird auch der Grund sein, warum ich mir diese CD wohl noch des Öfteren zu Gemüte führen werde.

Allerdings wieder ein kleines Manko ist, dass eigentlich keiner der Songs wirklich zum Bangen einlädt, da oft Tempowechsel oder zu wenig betonter Rhythmus vorherrschen, was aber an sich nichts Schlechtes ist, aber doch ein enttäuschtes Gesicht zurücklässt ;-).
Die letzten zwei Tracks auf dem Langeisen sind dann vom Demo "Praised By Generations", welches 1999 erschienen ist, und von der Produktion noch um einiges schwächer war als es die neueren Stücke sind. Diese letzten beiden Songs sind generell deutlich schwächer als der Rest. Sowohl die Vocals als auch das Songwriting wirken gegenüber den oben genannten Tracks schwach und können nicht wirklich überzeugen.

So ist für mich der letzte Song auch der, der mir am wenigsten zusagt auf einem guten Album, welches zwar bei einem direkten Vergleich mit den erwähnten VADER oder MORBID ANGEL zurückstecken muss, aber als selbständiges Werk betrachtet, sicherlich den ein oder anderen begeistern wird, wie auch in meinem Fall passiert. Bis auf den Schluss ein solides Stück Death Metal.

www.deivos.metal.pl


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Chasm Climber
2. Hostile Blood
3. Encircled By Nothingness
4. Scarcity Of Suffering Throw Of The Fetters
5. Beginning Of True Journey
6. Four United In Unity
Gesamtspielzeit: 28:10

shark
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Beitrag vom 07.12.2003
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