LOOM LIGHT - The Secret Of The Silver Blades
Label: Eigenvertrieb
Als Undergroundband versucht man alles. Erst eine Linie in der musikalischen Vielfalt zu finden, Lieder aus dem Boden zu stampfen, mit denen man sich identifizieren kann, und schließlich eine CD aufzunehmen. Die ist dann die Visitenkarte – bei den Freunden, den Magazinen und letztendlich bei Plattenfirmen, um einen Deal zu erhaschen. Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen. LOOM LIGHT aus dem Wiener Raum wollen in erster Linie ein Feedback. In ihrem Statement zum Album „The Secret Of The Silver Blades“ erwähnen sie nicht, sofort auf einen Plattendeal aus zu sein, sondern wollen Stimmen sammeln zu ihrem Werk. Doch gegen einen Deal würde auch diese Band nicht Nein sagen. Nicht böswillig gemeint, da harzt es aber noch an einigem. Der Stil der drei Musiker lässt sich oberflächlich auf Gothic Metal beschränken – das ist ja weit definierbar. Die Gedanken im Songwriting sind okay, nur mangelt es an der Umsetzung. Schon allein die Produktion dieser Demo-Scheibe lässt zu wünschen übrig. Im Gegensatz zu professionellen Bands fallen die Minuspunkte hierbei um einiges geringer aus. Einer Underground-Band daraus einen Strick zu drehen, das wäre böswillig. Die Gitarren gehen aber dennoch unter, düdeln irgendwo im Hintergrund rum. Freuen darf sich dagegen der Gesang, der aufdringlich aus den Boxen schallt. Aufdringlich mit Gewöhnungsbedarf. Dark Romeo überzeugt nicht wirklich mit einer Glanzleistung. Stellenweise trifft er die Töne nicht, das zieht das ganze Projekt runter. Gefallen finden dagegen die teils deutschen, teils englischen Texte. Vor allem wenn sich LOOM LIGHT auf die Muttersprache besinnen liegt der ferne Vergleich zu LACRIMOSA nicht weit. Wobei wir wieder beim Songwriting wären. Die Wiener verstehen es, Abwechslung in ihre depressiven Lieder, aufgebaut auf Fantasygeschichten, durch den gewählten Einsatz unterschiedlicher Instrumente und Elemente zu bringen – auch wenn die durch die Synthieklänge fast zu gekünstelt wirken. Ab und zu eine Frauenstimme einzubauen, auch wenn die Dame wie Dark Romeo keine Meisterin am Mikro ist, tut ihr Übriges zur Versiertheit. Nun gut, einigen wir uns zum Fazit darauf, dass es sich bei LOOM LIGHT und deren CD um ein Versuchsprojekt handelt. Es fehlt eben noch eine gehörige Portion an Professionalität. Die Melodielinien und –harmonien in ihrem elegischen Status sind gut, die Umsetzung an den Instrumenten dürftig. Das Potenzial ist aber da. Das muss die Band jetzt nutzen. Ansonsten wird sie weiter im Untergrund rumdümpeln. Wie so viele andere Combos. Hier muss es nicht sein. Das selbst erstellte Booklet ist dagegen einwandfrei. Weiteres gibt es auf der Homepage unter www.loomlight.com



www.loomlight.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Diving Into You
2. Engel Der Stunde
3. Day Of Love
4. Hello, Nice To Eat You
5. Silvergirls
6. Der Zauberlehrling, Engel Der Stunde 2
7. Niemals Sterben, Sterben Im U4
8. Nice To Eat You
9. Die Weltherrschaft
10. Day Of Love – Cyberlove Mix
11. Romeo In Concert
12. Männchen Klein
13. Aquarius
Gesamtspielzeit: 57:55

Philipp
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Beitrag vom 28.11.2003
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