Ihr schimpft über die Entwicklung von Bands wie IN FLAMES oder AMORPHIS, ihr weint Alben wie „The Jester Race”, „Whoracle” oder „Elegy“ nach und ihr vermisst das markante „Rooooaaaar“ von AMORPHIS´ Tomi? Ja? Dann habe ich hier die perfekte Medizin, um eurem Leiden Linderung zu verschaffen!

MIDGARD aus der grünen Steiermark bewegen sich nämlich auf ihrem aktuellen Demo genau in dem Bereich, den die beiden Bands mit ihren Frühwerken Mitte der 90er Jahre geprägt haben. Folglich gibt es stilistisch nichts Neues, jedoch macht genau das den Reiz der Musik der vier aus! Klingt komisch? Ist es bei weitem nicht, da die fünf Songs in sich stimmig, gut arrangiert und ebenso sauber gespielt sind. Genau deswegen und weil die genannten Bands sich nicht mehr in dem Bereich bewegen und mir keine andere Band einfällt, die zur Zeit diesen Sound derart konsequent umsetzt, macht die Musik von MIDGARD ordentlich Spaß!
Mein persönlicher Favorit ist „Holy Obsession“, das bereits von der Bandhomepage bekannt ist, wo es in einer Live-Version zum Download bereit stand. (Im Moment ist das Stück nicht online. Es bleibt aber zu hoffen, dass das es in dieser Version wieder veröffentlicht wird.) Die Live-Version ist vom Sound her übrigens um einen Tick klarer beziehungsweise druckvoller als das Stück auf CD. Das Lied ist irgendwo zwischen älteren AMORPHIS und HYPOCRISY anzusiedeln und vertont gewissermaßen genau den Titel – das Lied klingt schlicht und einfach nach heiliger Besessenheit!
In eine etwas andere Kerbe als der Rest schlägt der letzte Song „Controller Of Dimension Error“, der eine alles andere als weit entfernte Variation von HYPOCRISYs „Fractured Millennium“ darstellt und für meinen Geschmack über das Verarbeiten von Einflüssen zu weit hinausgeht. Der Song ist gut, nur ist der Großteil der Ideen nun mal nicht auf dem Mist der Band gewachsen. Aber egal, drücken wir hier ein Auge zu.

Für ein Demo kann die CD mit einem sehr gelungenen Sound aufwarten – überzeugt euch selbst! Wie zuletzt auf dem Metalfest Vienna bewiesen, ist die Band ein gut eingespieltes Team, und „Welcome To Chaosland“ ist ein ordentliches Zeugnis dessen. Sichert euch also dieses Demo und unterstützt einen der besten Undergroundacts, den Österreich im Moment zu bieten hat!