Fred Schreiber, Sänger und Kopf der Kombo DIE FALSCHEN FREUNDE aus Wien, gehört wohl zu den berühmtesten und markantesten Stimmen Österreichs, obwohl bestimmt viele seinen Namen nicht richtig zuordnen können. Schreiber fungiert nämlich ansonsten hauptsächlich als Moderator einer der ungewöhnlichen und experimentellsten ORF-Serien der letzten Jahre. Die Rede ist natürlich von der „Sendung ohne Namen“, die jeden Donnerstag um 23 Uhr auf ORF 2 ausgestrahlt wird. Um mögliche Missverständnisse schon vorab im Keim zu ersticken, sei darauf hingewiesen, dass DIE FALSCHEN FREUNDE schon länger existieren, und schon immerhin eine vollständige LP und einige Singleveröffentlichungen in ihrer Diskographie erwähnen können, und nicht den verzweifelten Versuch eines Fernsehstars, im Musikbusiness Fuß zu fassen, bedeuten.
Das Stück „Alles ist Pop“ wird stilistisch gesehen seinem Namen jedenfalls absolut gerecht. Um etwas konkreter zu werden, kann dieser Titel wohl als Mixtur aus Elektroklängen und Indie Pop kategorisiert werden, der auf alle Fälle verhältnismäßig schnell den Weg in die Gehörgänge findet, und dort äußerst lange verweilt, und in jedem Fall als potentieller Hit angesehen werden kann. Auf textlicher Ebene wird das heutige Popgenre und seine Mechanismen kritisch hinterfragt, und dabei bewusst mit szeneüblichen Anglizismen ("Crowd" usw.) gearbeitet. Der Song kann sich auf alle Fälle hören lassen, und macht Lust auf mehr, d.h. auf das im kommende Jahr erscheinende Album, und ist im übrigen auch noch in einerm „Syncope-Remix“ auf dieser CD vertreten.