Wir schreiben das Jahr 1994. Das zu diesem Zeitpunkt im Bereich Black Metal führende Label Osmose Productions bringt „Suomi Finland Perkele“, IMPALED NAZARENEs Drittwerk, das bereits das zweite IMPALED NAZARENE Album in diesem Jahr war, auf den Markt. Ich erinnere mich an die Kritik im deutschen Rock Hard Magazin, die dem Album „die Ausübung einer immanenten Suchtgefahr“ attestiert hat. Dass diese Bezeichnung äußerst treffend war, sollte sich noch zeigen.

Nun, fast zehn Jahre später, wird die Band oft nach wie vor am Material dieses Albums gemessen. Nach dem legendären Intro geht es mit „Vitutuksen Multihuipennus“ gleich voll zur Sache, bevor mit „Blood Is Thicker Than Water“ die erste Fusion von Black und Heavy Metal eingegangen wird. Für Songs wie diesen oder das MOTÖRHEAD-mäßig rockende „Let´s Fucking Die“ kassierte die Band heftige Schelte von damals aktiven BM-Fanatikern. Die Band ging jedoch ihren Weg weiter und, siehe da, kann heute mit der geschaffenen Melange Black Metal und Rock´N´Roll als stilprägend bezeichnet werden.
Provokant waren IMPALED NAZARENE eh und je; Songs wie „Total War – Winter War“ waren große Aufreger. Das Lied selbst bezieht sich inhaltlich auf den Kampf Finnlands mit der Roten Armee seinerzeit, jedoch das an eindeutige vergangene Geschehnisse erinnernde Intro des Songs „Do you want total war?“ „Yes we want … total war!“ brachte der Band nicht nur Freunde. Dass hingegen jegliche Message mit einem Augenzwinkern zu sehen und mit einem sicken Humor versehen ist, war damals noch nicht jedem klar. Heute ist es wohl allseits bekannt wie die Finnen und ihre durchgeknallten Texte zu verstehen sind.
Genauso glorreich wie das Album beginnt, so geht es auch zu Ende – die beiden Songs „Genocide“ und „Ghettoblaster“ gehören zu den besten Songs, die die Band je geschrieben hat. Der Abschlusstrack „The Oath Of The Goat“ ist eine Hymne vor dem Her… äh …Gehörten, die würdig ein legendäres Album abschließt.

Das Album kann getrost als schwarzer Rohdiamant bezeichnet werden. Jeder Song ist ein Hit für sich und das Album gehört zweifelsohne in jede gut sortierte Plattensammlung. Der Sound ist auch für heutige Verhältnisse noch gut kann problemlos mit Veröffentlichungen jüngeren Datums mithalten. Wer das Album noch immer nicht besitzt, hat schlicht und einfach ein Stück Metal-Geschichte versäumt und holt dies schleunigst nach! Das sei hiermit befohlen!