GUANO APES - Live
Label: Supersonic Records
Wer kennt sie nicht, die „Lords of the Boards“? Diejenigen, die damals Ende 1997 den kometenhaften Aufstieg der GUANO APES durch ihre wahnwitzig erfolgreich verkaufte Single „Open Your Eyes“ samt mit Platin ausgezeichnetem Gesamtalbum „Proud Like A God“ verpassten (oder zu jung dafür waren), sollten wenig später im Jahre 1999 via Singleauskopplung „Lords of the Boards“ (offizielle Hymne aller Snowboarder und entsprechender Veranstaltungen) auf die Deutschen aufmerksam geworden sein.
Die damals propagierte Bezeichnung der „deutschen Antwort auf SKUNK ANANSIE“ symbolisiert wohl, wie es weitergehen sollte: Das nächste Album „Don’t Give Me Names“ steigt anno 2000 von 0 auf 1 in die deutschen Albumcharts ein und schafft noch besser als bisher den angepeilten Brückenschlag zwischen Crossover und gediegener Rockmusik.
Allerspätestens seit „You Can’t Stop Me“ und dem kompletten Album „Walking On A Thin Line“ sollte auch der letzte Hinterwäldler mitbekommen haben, dass die APES ganz vorne im Rockbusiness anzusiedeln sind, mal von der deutschen Platzhirsch-Situation abgesehen.

Das neueste Output, lapidar „Live“ genannt, bietet eine ziemlich vollständige Retrospektive über die gesamte Schaffenszeit. Neben den oben erwähnten Megahits werden auch weniger bekannte, aber sicher nicht weniger gute Songs wie „Dödel Up“, „Gogan“ oder auch dem aktuellen Longplayer entnommene Titel wie „Pretty In Scarlet“ oder „Scratch The Pitch“ dargeboten.
Hier stellt sich nun die Frage, ob die Deutschen ihre überdurchschnittliche Bühnenenergie auch auf eine Platte bannen können. Nun ja, natürlich fällt das visuelle Moment wie die schwingenden Arme des Paradeprüglers auf dem Drumkit, Dennis Poschwatta, weg, klar, bei Live-Gigs muss man als SängerIn auch herumrennen und die Audienz motivieren (oftmals zu Lasten der Maximalanforderung der gesanglichen Leistung). Dafür machen andere Kriterien wie ein spürbarer Spielspaß oder Interaktion mit der Zuhörer- und Zuseherschaft solche unausweichliche Begleiterscheinungen bei Live-Performances wett.

Aufgenommen wurde die ganze CD im Zuge des Auftritts vom zweiten Mai 2003 in Köln. Der Sound ist durchwegs gut, scheint auch wenig Modifikation in der studiotechnischen Nachbearbeitung erfahren zu haben, sodass ein gewisses Live-Feeling erhalten bleibt.

Für alle, die sich in die Musik der vier Deutschen einhören möchten, ist dieses Album wie geschaffen, für alle Fans bietet die Platte heiß ersehnten interpretativen Freiraum, alle anderen können auch ohne Weiteres zugreifen. Es lohnt sich!

www.guanoapes.de

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Tracklist:
1. Quietly
2. No Speech
3. Money & Milk
4. Pretty In Scarlet
5. We Use The Pain
6. Living In A Lie
7. Open Your Eyes
8. Dick
9. Sing That Song
10. Mine Alle Mine
11. Sugar Skin
12. Move A Little Closer
13. You Can´t Stop Me
14. Scratch The Pitch
15. Big In Japan
16. Dödel Up
17. Wash It Down
18. Diokhan
19. Gogan
20. Lords Of The Boards
Gesamtspielzeit: 77:19

Hansi
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Beitrag vom 22.11.2003
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