Von Nois-O-Lution kommt ja selten was Schlechtes, und das trifft auch auf dieses Album zu, auch wenn sie hier nur für den Vertrieb in Europa zuständig sind. Denn die Damen und Herren von THE NERVOUS RETURN sind aus Südkalifornien, ein Umstand, der sich aber nicht unbedingt auf den Sound auswirkt. Dieser ist nämlich, naja, nennen wir es einmal eigenwillig.
Der/Die unvorbereitete HörerIn wird wohl beim ersten Durchlauf kräftig durch das Klanguniversum geworfen werden, denn der Stil von THE NERVOUS RETURN lässt sich schwer nur mit ein paar Begriffen beschreiben.
Alternative Rock, Pop, Punk, Post-Punk, Glam, Retro, Funk und Synthesizer sind auf jeden Fall Elemente - und wer sich das jetzt nicht vorstellen kann, der /die höre selbst und staune!
Der Opener "Murder Weapon" ist noch eher ein getragenes Stück Indie Pop-Rock, das ganz gelungen erscheint. Jedoch schon der zweite Song "Dramahead" zeigt, wo der sprichwörtliche Bartl den Most herholt: ja, trotz zähen Gesangs und einem leicht verqueren Touch, rockt dieser Track gewaltig, noch dazu ist die Melodie schrecklich-schön eingängig und zumindest verschämtes mitsummen garantiert.
Referenzen sind schnell gefunden - "It's Not Enough" unter anderem, erinnert beispielsweise an FUGAZI, "Destroy The Rocker" an NO MEANS NO.
"Move" wiederum ist sehr Emo und bietet ein furioses Finale. Gegen Ende von "Headshots" (der Titel dieses Longplayers wurde übrigens in den USA am Cover entsprechend illustriert, was prompt einen Shop- und Radioboykott nach sich zog) setzen sich auch wieder ruhigere Klänge durch, bei "Old Speaker Wire" mischt zum Beispiel Reggae mit, wodurch das Ganze natürlich höchst entspannt wirkt.
Ein äußerst vielseitiges Album also, dass sich keineswegs in den verschiedensten Stilen verliert, sondern daraus ein nachvollziehbares Ganzes macht, das noch dazu recht einmalig und somit eine ganz klare Kaufempfehlung ist.