Oh, was haben wir denn da? Bis auf die Schrift ein beinahe komplett schwarzes Cover, nur fünf Songs auf dem gesamten Album, was könnte das sein? Ja genau: richtig "truer" Black Metal.
Doch ganz einwandfrei ist dieser leider auch nicht. Es fehlt zum Beispiel von Anfang an etwas der Druck hinter dem Sound. Gut, alles in allem hat es ganz klar Ähnlichkeiten zu NAGELFAR oder NARGAROTH, aber deren Qualität wird bei WEITEM nicht erreicht.
Kleiner Schwachpunkt ist auch die Produktion, die etwas "erzwungen" schwach klingt und nicht ganz ausgeglichen ist. So klingt der Gitarrenteil an manchen Stellen sehr "roh" produziert, im nächsten Moment wieder gut, die Keyboards immer sehr klar und der Gesang dazu auch eher wieder auf der harten Seite. Alles für sich ja kein Problem, aber zusammen passt alles nicht ganz perfekt. Wie die Stimme klingt, ist ja eigentlich eh klar: kreischen ohne Ende.
Um die negativen Sachen gleich mal durch zu haben, spreche ich jetzt noch den sehr schwachen Ideenreichtum an. Natürlich gibt es ein paar Lichtblicke, die sind aber sehr rar gesät. So ist man zum Beispiel bei den Drums meistens nur auf die Geschwindigkeit aus, ohne wirklich einen guten Rhythmus ins Blut zu bringen, oder Keyboards werden deplatziert eingesetzt; solche "Kleinigkeiten" eben.

Um euch aber nicht gleich die ganze CD zu verderben, jetzt zum Guten:
Immer wieder werden in den Stücken ruhige Parts gespielt, die eigentlich fast immer SEHR gut klingen, und mit denen REGNANT AND THRALL wenigsten ein bisschen an Abwechslung reinbringen - erinnern mich teilweise an ULVER, die mich auch immer mit hervorragenden sanften Stücken überzeugt haben.
Der dritte Song, "The Modern Man Is Dust", stellt für mich den eindeutigen Höhepunkt der CD da: ein Thema, auf das immer wieder zurückgegriffen wird, begleitet das Stück, außerdem wird hier einmal auf atmosphärische Keys gesetzt, die tatsächlich ihre Wirkung ziemlich gut erfüllen.
Auch der abschließende Song "Equilibrium" hat großartige Teile in sich und weiß zum Teil ziemlich gut zu überzeugen. Mit seinen 10 Minuten ist er allerdings für meinen Geschmack eine Spur zu lang geworden, da einfach der Band noch etwas der Stoff fehlt, um diese doch recht lange Zeitspanne durchwegs interessant zu füllen.

Fazit: Ich mag ja "true" Black Metal recht gern, NAGELFAR und Co. sind in diesem Bereich meine absoluten Favs. Klar, dass diese sicherlich nicht erreicht werden (können), doch wurde mit diesem Album aus dem Hause REGNANT AND THRALL kein schlechter Wurf geschafft.
Eingefleischten BM-Fans wurde hier ein gefundenes Fressen vorgelegt.